Der Bezahlsender Sky ist im zweiten Quartal deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Hohe Abschreibungen auf seinen früheren Markennamen Premiere drückten das Nettoergebnis wie erwartet ins Minus. Die Kundenzahl entwickelte sich ebenfalls rückläufig.
München - Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 365,8 Millionen Euro. Die bereits angekündigten Abschreibungen auf den Namen Premiere lasteten mit fast 254 Millionen Euro auf dem Ergebnis, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Aber auch vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stand im zweiten Quartal ein dickes Minus von 63,4 Millionen Euro, nach einem positiven Ergebnis von 11,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz war rückläufig, er ging um 8,5 Prozent auf 230,6 Millionen Euro zurück.
Den Rückgang des operativen Ergebnisses begründete Sky mit Einmaleffekten im Vergleichsquartal sowie höheren Kosten im abgelaufenen Quartal - in erster Linie für die Bundesliga, den von Sky erstmalig übertragenen DFB-Pokal und die Vorbereitung des Marktstarts von Sky.
Im Vergleich zu Ende März sank die Zahl der zahlenden Kunden um 7000 auf 2,364 Millionen Abonnenten per Ende Juni. Netto habe man 23.000 Laufzeitabonnenten hinzugewonnen; dem gegenüber stand ein Rückgang von 30.000 sogenannten Flex-Kunden, deren Zahl auf 38.000 sank. Im zweiten Quartal gewann Sky den Angaben zufolge 117.000 Neukunden, doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2008.
Für dieses und das kommende Jahr hatte sich Sky bereits auf rote Zahlen eingestellt. Im vierten Quartal 2010 will das Unternehmen dann auf Monatsbasis die Gewinnschwelle beim Ebitda erreichen, die Zahl der Abonnenten soll dann bei 3,0 bis 3,4 Millionen liegen. Das wäre die Schwelle, bei der das Unternehmen nach früheren Angaben wieder profitabel arbeiten könnte. 2011 sollen auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen stehen.