Billigmodell Sony will E-Reader-Markt aufmischen
Los Angeles - Was für die Smartphones das iPhone ist für die E-Reader der Kindle. Seit Amazon das Gerät in den USA eingeführt hat, wächst der Markt für die digitalen Bücher. Allerdings nur in Amerika - in Deutschland führen die E-Reader noch ein Schattendasein. Den Kindle gibt es hier nicht zu kaufen. Im Moment läuft hierzulande alles auf den E-Reader PRS-505 von Sony hinaus. Zudem hat das deutsche Unternehmen Wizpac angekündigt, das Lesegerät Txtr pünktlich zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse auf den hiesigen Markt zu bringen.
In den USA ist der Markt dagegen bereits seit Längerem in Bewegung. Sony will den Verkaufsschlager Kindle nun mit einem günstigen Einsteigergerät (PRS 300 Pocket) angreifen. Ein kleines Modell für das Lesen von elektronischen Büchern solle für 199 Dollar abgeboten werden, teilte der japanische Konzern am Dienstag mit.
Mit dem Preis werde die Nachfrage deutlich steigen, sagte der Chef des Sony-Geschäfts für die sogenannten E-Reader, Steve Haber, der Nachrichtenagentur Reuters. Für eine größere Version (PRS 600 Pocket) mit einem Touchscreen will der japanische Konzern 299 Dollar verlangen. Amazon bietet seinen Verkaufsschlager Kindle derzeit für 359 Dollar an, das alte Modell PRS-505 von Sony kostet 269 Dollar.
Um die Nachfrage für die neuen Lesegeräte anzukurbeln, will Sony zudem die Preise für das Herunterladen von Buch-Bestsellern und Neuerscheinungen auf 9,99 Dollar von 11,99 Dollar senken und Amazon damit ebenfalls Konkurrenz machen. Haber rechnet damit, dass die Nachfrage nach den digitalen Lesegeräten in diesem Jahr die Marke von zwei Millionen Stück in den USA überschreiten wird.
Dort generierten E-Books 2008 einen Umsatz von 113 Millionen Dollar. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Wachstum von 67 Prozent, ist im Vergleich zum Gesamtumsatz des US-Buchmarkts in Höhe von 24,3 Milliarden Dollar bislang jedoch nur ein Bruchteil.
manager-magazin.de mit Material von reuters und ap