Die Deutsche Telekom will eine "Full Flat Rate" für
T-Online anbieten, die weniger als 100 Mark pro Monat kosten soll. Der Konkurrent AOL Europe forderte umgehend Chancengleichheit für die Mitbewerber und erklärte den geplanten Endkundenpreis um 100 Mark für "immer noch viel zu teuer".
Berlin - Mit dem neuen Tarif soll das Internet ohne jedes Zeitlimit rund um die Uhr den ganzen Monat genutzt werden können. Experten sind freilich skeptisch, ob die Telekom die Netzlast dann noch stemmen kann. Bereits heute werfen Anbieter mit preisgünstigen Flat-Rates Kunden, die mehrere Stunden am Stück online sind, auch aus Kapazitätsgründen nach einiger Zeit aus der Leitung.
Die Initiative der Telekom sei ein guter Anfang, sagte AOL-Europe-Chef Andreas Schmidt. "Allerdings sind von der Telekom geplante Gebühren um 100 Mark pro Monat immer noch viel zu teuer." Jetzt komme es auf einen fairen Großhandelspreis, zu dem die Telekom den Wettbewerbern die Flat Rate zu Verfügung stellen werde. "Wenn nicht, würde das Monopol der Telekom auch für das Internet betoniert, statt abgebaut", so Schmidt weiter.
Den ganzen Sonntag surfen für monatlich fünf Mark mehr
Telekom-Chef Sommer kündigte unterdessen auch das neue Angebot "T-ISDN XXL" an, das sonntags ganztägig ein kostenfreies Internetsurfen und Telefonieren ermöglicht. Auf den ISDN-Grundpreis kommen hierfür monatlich fünf Mark hinzu.
Im Laufe des Jahres soll unter dem Tiel "ISDN@ctive" noch ein weiteres Angebot für Vielnutzer realisiert werden, mit dem diese für knapp zehn Mark monatlich ständig mit dem Internet verbunden sind.
Mit Preissenkungen im Rahmen eines Sonderprogramms will die Telekom darüber hinaus die Durchsetzung des
Breitband-Services von T-Online über das schnelle T-DSL fördern. Für die ersten 100.000 Kunden wird der monatliche Grundpreis auf unter 100 Mark reduziert, sagte Sommer.
Das Thema Flat Rate wird bereits seit rund einem Jahr diskutiert. Bisher konnte sich jedoch noch kein grosser Anbieter dazu durchringen. Im Gegenteil: Zwar wurde der Verbindungspreis pro Minute im vergangenen Jahr auf rund vier bis fünf Pfennig pro Minute gesenkt.
Dafür aber müssen Kunden zumindest bei T-Online nach Tagen und Tageszeiten gestaffelte Preise beachten und für jede Einwahl einen Aufschlag in Höhe eines Minutenpreises bezahlen.