Palm Neues Produkt, höherer Verlust
Sunnyvale (Kalifornien) - Der Erfolg des Smartphone Pre macht dem US-Konzern Palm Hoffnung auf bessere Zeiten. Die Nachfrage nach dem neuen Gerät übertreffe die Erwartungen, teilte das Unternehmen mit. Bereits im zurückliegenden vierten Quartal habe Pre das Ergebnis positiv beeinflusst:
Der Verlust fiel mit 105 Millionen Dollar nicht zuletzt deshalb geringer aus als von Experten erwartet, übertraf das Minus von 43 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum aber nochmals deutlich. Auch der Umsatz übertraf mit 86,8 Millionen Dollar die Analystenvorhersagen. Palm-Aktien gewannen nachbörslich 14 Prozent an wert hinzu.
Palm will mit dem Pre vor allem dem iPhone von Apple und dem BlackBerry von Research in Motion Konkurrenz machen. Da immer mehr Menschen Smartphones statt normale Handys benutzen, setzt Palm-Chef Jon Rubinstein große Hoffnungen auf das Geschäft mit Taschencomputern. "Angesichts hoher Wachstumsraten ist dieser Markt groß genug, dass drei bis fünf Anbieter Gewinne machen können. Wir müssen uns nicht gegenseitig vom Markt verdrängen, um zuzulegen."
Analysten gehen davon aus, dass Palm seit dem Verkaufsstart Anfang Juni rund 150.000 Pre-Geräte verkauft hat. Im laufenden Quartal dürfte das Gerät sich beim Umsatz noch stärker bemerkbar machen und für steigende Margen sorgen, sagte Analyst Matthew Thornton. Palm erklärte, genügend Kapital zu haben und in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2010 wieder einen positiven Kassenstand (Cash Flow) erreichen zu können.
Das Pre ist mit einer Mini-Tastatur ausgestattet und spricht damit Kunden an, denen der Touchscreen des iPhone nicht zusagt. Palm brachte in den 90er Jahren als erster Hersteller ein Smartphone auf den Markt, fiel später aber hinter Rivalen wie Apple zurück, die schneller neue Modelle mit beliebten Anwendungen auf den Markt brachten. Am Freitag vergangener Woche begann Apple mit dem Verkauf seines neuen iPhone 3GS und setzte an den ersten drei Tagen mehr als eine Million Geräte ab. Auch der Mobilfunkriese Nokia drängt auf den Smartphone-Markt.
manager-magazin.de mit Material von reuters