Vodafone Abschreibungen drücken Gewinn
London - Der britische Mobilfunkriese Vodafone hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Markterwartungen erfüllt. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, stieg der Umsatz im Jahr 08/09 um 15,6 Prozent auf 41 Milliarden Pfund (46,4 Milliarden Euro), während das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 10 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro kletterte.
Im abgelaufenen Jahr hatten die Umsätze dank Zukäufen in Indien, Italien und Spanien um 15,6 Prozent auf 41 Milliarden Pfund zugelegt. Auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 10 Prozent auf 14,5 Milliarden Pfund. Auf Pro-Forma-Basis sank er um 3 Prozent. Vodafone veröffentlichte keine Zahlen für das vierte Quartal.
Vodafone kündigte zugleich an, seinen Sparkurs zu beschleunigen. Schuld daran seien die auf 6,7 Milliarden Euro gestiegenen Belastungen aus Abschreibungen, die vor allem auf Probleme in Spanien und der Türkei zurückzuführen seien. Für das Jahr 2010 rechnet das Unternehmen mit schwierigen Marktbedingungen.
Als knapp über den Erwartungen liegend sieht Analyst Will Draper von Execution Ltd die Geschäftsjahreszahlen von Vodafone. Der Ausblick klinge einerseits zuversichtlich, beschreibe aber zugleich, wie herausfordernd das Umfeld sei. Eine Enttäuschung sei die Dividende, die mit 7,77 Pence etwas hinter den Erwartungen zurückbleibe.
Zudem meldete Vodafone zur Stärkung seines Festnetzgeschäftes Interesse an der Übernahme der zum Verkauf stehenden Hansenet an. Wie Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen am Dienstag sagte, habe der Konzern mit einer nicht-bindenden Offerte erste Signale gesetzt. Für Hansenet, von der sich die Telecom Italia trennen will, werde aber nur das geboten, was Vodafone für angemessen halte. Mit seinem Gebot liege Vodafone unter den Kaufinteressenten möglicherweise ganz am unteren Ende. Joussen: "Wir haben die Chance, 20 Prozent Marktanteil auch alleine zu erreichen."
manager-magazin.de mit Material von dow jones, dpa-afx und reuters