Der Computer- und iPhone-Hersteller Apple will einem Pressebericht zufolge ins Chipgeschäft einsteigen. Als wichtiges Indiz gilt: Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten besonders häufig Chipexperten eingestellt.
New York - Derzeit schaffe
Apple die Voraussetzungen, um eigene Chips zu entwickeln und habe bereits einige wichtige Manager und Ingenieure aus der Halbleiterbranche abgeworben, berichtet das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
Ein Apple-Sprecher habe bestätigt, dass der Konzern die ehemaligen Technologievorstände des US-Chipherstellers
AMD, Bob Drebin und Raja Koduri, eingestellt habe. Auch suche der Computerhersteller auf Onlinejobbörsen nach Ingenieuren für die Chipentwicklung. Ziel sei es, die eigenen Produkte mit zusätzlichen exklusiven Funktionen auszustatten. Dies soll Steve Jobs laut der Zeitung einem Mitarbeiter angedeutet haben.
Branchenexperten vermuten aber auch, dass das Unternehmen verhindern will, Details über künftige Produkte mit externen Chip-Produzenten teilen zu müssen. Als weiteres Indiz für den Plan, in die Chipproduktion einzusteigen, mag auch der Kauf des kalifornischen Chipspezialisten P. A. Semi im April vergangenen Jahres gelten.
Apple benötigt vor allem für seine populären iPhone-Handys leistungsfähige und besonders Strom sparende Chips. Bislang setzt Apple hier Produkte des Chip-Designers ARM ein. Mobil-Prozessoren von Intel wie etwa die Atom-Chips waren bislang für die kleinen Geräte zu stromhungrig. In eigener Entwicklung wolle Apple Prozessoren und Grafik-Chips konstruieren, die noch weniger Energie brauchen und dabei die Leistung steigern, um zum Beispiel auf künftigen iPhones hochaufgelöste Videos abspielen zu können, hieß es.