IDS Scheer Softwarehaus verdoppelt Gewinn
Saarbrücken - Nachdem das Software- und Beratungshaus IDS Scheer im vergangenen Jahr mit Gewinnwarnungen für Negativschlagzeilen sorgte, zeigt sich der neue Vorstandsvorsitzende der Softwareschmiede, Peter Gérard, optimistisch. Im erste Quartal 2009 habe IDS Scheer trotz Wirtschaftskrise den Gewinn verdoppelt. Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen den Jahresausblick. Den Gewinnschub verdanke das im TecDax notierte Unternehmen einem inzwischen weitgehend abgeschlossenen Konzernumbau, betonte Gérard auf einer Pressekonferenz.
Der Umsatz ging verglichen mit dem Vorjahresquartal in den ersten drei Monaten 2009 von 94,3 auf 90,2 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen immaterieller Firmenwerte (Ebita) verdoppelte sich dagegen von 4,1 auf 8,2 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente IDS Scheer damit 4,8 Millionen Euro nach 2,4 Millionen Euro vor einem Jahr. Analysten hatten für das erste Quartal im Schnitt mit einem Umsatz von 91 Millionen Euro und einem Ebita von 4,5 Millionen Euro gerechnet.
Das Unternehmen peilt für das Gesamtjahr weiter einen Umsatz von 370 bis 390 Millionen Euro an. Insgesamt soll die Restrukturierung zwölf Millionen Euro jährlich einsparen, sagte Gérard. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." IDS Scheer sei weiterhin auf der Suche nach interessanten Übernahme-Kandidaten, sagte der Vorstandschef. Details zu möglichen Zukäufen wollte er aber nicht nennen. In den kommenden Monaten will der Konzern mit einer "Innovationsoffensive" seine Marktposition stärken. "Wir sehen weitere große Marktpotenziale, insbesondere in den internationalen Regionen Amerika und Asien, wo wir unsere globale Expansion weiter forcieren", sagte Gérard.
Gérard, der erst im September vergangenen Jahres zum Vorstandsvorsitzenden von IDS Scheer berufen worden war, hatte ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Im Zuge des Umbaus wurden etwa acht Prozent der Stellen abgebaut, nunmehr hat IDS Scheer rund 2840 Mitarbeiter. Auf der Pressekonferenz sagte der Manager, das Unternehmen sei regionalisiert worden. Ein weiterer Personalabbau sei 2009 nicht geplant.
In margenschwachen Ländern wie Brasilien und Australien sei das Beratungsgeschäft reduziert, während in margenstarken Bereichen, das Geschäft verstärkt worden sei. Um das Geschäft mit Lizenzen für die Software Aris anzukurbeln, sei das Unternehmen besonders in Asien in Gesprächen. Der Umsatz war in dem Bereich von 11,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 10,3 Millionen Euro im ersten Quartal 2009 zurückgegangen.
manager-magazin.de mit Material von dpa, reuters und ddp