Rückzug Montgomery zürnt zum Abschied über Verdi

Mit harscher Kritik an der Gewerkschaft Verdi verabschiedet sich der britische Finanzinvestor David Montgomery aus dem deutschen Zeitungsmarkt. Die Proteste gegen sein Engagement bei der "Berliner Zeitung" seien "vor allem von den Gewerkschaften gesteuert" gewesen, so Montgomery.

Berlin - Verdi habe "eine politische Mission gehabt, sagte Montgomery laut SPIEGEL. Die legitime Aufgabe von Gewerkschaften bestehe darin, für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen, "und nicht darin zu beeinflussen, was Journalisten schreiben. Über den Einfluss der Parteien regt man sich auf, aber hierüber hat sich niemand beschwert", so Montgomery.

Vergangene Woche hatten die Aktionäre seiner angeschlagenen Mecom-Holding dem Verkauf der "Berliner Zeitung" an den Verlag M. DuMont Schauberg zugestimmt, nach knapp vier Jahren zieht sich Montgomery damit aus Deutschland zurück.

Gegen den Investor hatte es, unterstützt von Verdi, heftigen Widerstand in der Öffentlichkeit, aber vor allem aus der Redaktion gegeben.

"Wenn man die deutschen Zeitungen gelesen hat, hätte man meinen können, ich würde irgendwann am Brandenburger Tor aufgehängt", so Montgomery.

Gescheitert sieht er sich nicht: Seine Idee einer Zeitungskette sei alternativlos und werde nun von deutschen Verlegern nachgeahmt. Sein Abschied sei nicht zwingend endgültig: "Wir werden versuchen, einen Weg zurück nach Deutschland zu finden."

manager-magazin.de

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren