Überwachung Wenn der Chef E-Mails mitliest
Helsinki - 96 der 200 Abgeordneten des Parlaments in Helsinki stimmten am Mittwoch für das Gesetz, 56 stimmten dagegen.
Unternehmen, Universitäten und Behörden dürfen laut dem neuen Gesetz Verbindungsdaten einer Mail einsehen: Dazu gehören Absender, Adressat oder Überschrift einer Mail sowie Art und Größe der Anhänge. Der Inhalt einer Nachricht darf aber nach wie vor nicht eingesehen werden.
Das neue Gesetz erlaubt es damit auch Schulen, Büchereien und Telekommunikationsanbietern, das Verhalten der Nutzer am Computer zu überwachen. Bereits im Jahr 2006 soll der finnische Mobilfunkkonzern Nokia damit gedroht haben, das Land zu verlassen, falls es nicht zu dem Gesetz komme.
Das Unternehmen sei um Industriespionage besorgt gewesen. Vor drei Jahren war das Gesetz an dem Einspruch des damaligen Justizkanzlers gescheitert.
Bürgerrechtler sehen in dem Gesetz einen Verstoß gegen Finnlands Verfassung. Auch eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wird diskutiert.
manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen