Bochum Jeder zweite Ex-Nokianer arbeitslos
Bochum - Wie die "Rheinische Post" berichtet, seien rund 1380 Personen bei der zuständigen Transfergesellschaft Peag registriert. Einige der bereits im Sommer eingetretenen Nokianer hätten zwischenzeitlich einen neuen Job gefunden, sagte ein Sprecher. Nach Peag-Informationen haben aber bislang lediglich 800 bis 850 frühere Nokia-Mitarbeiter wieder Arbeit.
Am 15. Januar 2008 hatte der finnische Handyhersteller die Verlegung des Bochumer Standortes nach Rumänien angekündigt. Im Sommer folgte dann trotz Massenprotesten die Schließung. Nokia vereinbarte mit den Arbeitnehmern einen Sozialplan. Außerdem verkaufte der Konzern den Bereich Handylösungen für Autos mit 240 Beschäftigten verkaufen.
Im Sommer gab es mit Scanbull Vertical Images, einem Hersteller von Computerscannern, den ersten Investor auf dem Nokia-Gelände, der 150 neue Stellen schaffen wollte. Im September eröffnete der kanadische Blackberry-Hersteller RIM in Bochum ein europaweites Forschungszentrum mit zunächst 140 Beschäftigten, unter ihnen auch Ex-Nokia-Mitarbeiter. Langfristig geplant sind dort 500 hoch qualifizierte Arbeitsplätze.
Das Engagement von RIM basiert allerdings nicht auf dem Jobprogramm "Wachstum für Bochum", das mit rund 60 Millionen Euro vor allem aus Nokia-Mitteln gespeist wird. "RIM hat mit der starken Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum zu tun", sagte Scholz. Das Programm "Wachstum für Bochum", das neue Stellen im Großraum Bochum schaffen soll, hatten Landesregierung, Nokia und die Stadt ins Leben gerufen. Land und Unternehmen bringen jeweils 20 Millionen Euro ein. Die restlichen 20 Millionen Euro stammen aus dem Grundstücksverkauf.
Im Gegenzug für das finanzielle Nokia-Engagement hatte das Land die Rückforderung von rund 60 Millionen Euro gewährter Subventionen fallen lassen. Ein Teil des Geldes ist für die internationale Vermarktung des Gewerbeparks vorgesehen. Neuer Eigentümer ist der Essener Projektentwickler Thelen.
manager-magazin.de mit Material von ddp und dpa