Anteilskauf Berlusconi steigt bei Premiere ein
München - Zum 14. November hielt Fininvest 3,134 Prozent der Premiere-Stämme, teilte das Unternehmen am Montag mit. Fininvest gehört zum Imperium des Medienmoguls und italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Die Aktie von Premiere zog daraufhin kräftig an.
"Es sorgt natürlich für Fantasie, dass bei Premiere jetzt mit Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi zwei Milliardäre mit von der Partie sind", sagte ein Händler. Murdoch habe ja bereits beim Bezahlsender durchgegriffen und die Führungsriege neu besetzt. "Vielleicht strebt Berlusconi ja eine Sperrminorität an und beide Investoren schaukeln sich hoch", spekulierte der Börsianer.
Dennoch muss Premiere derzeit noch eine Menge Probleme bewältigen. Der Bezahlsender hat die Finanzierung der TV-Rechte für die Bundesliga noch nicht unter Dach und Fach. Die wochenlangen Gespräche mit zwei Bankkonsortien hätten bisher noch kein Ergebnis gebracht, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Beteiligte.
Entscheidung bis Weihnachten
Noch vor Weihnachten sollte aber Entscheidungen fallen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Montag, dass Premiere nach wie vor an seinem allgemeinen Finanzierungskonzept arbeitet.
Premiere-Chef Mark Williams hatte zuletzt gesagt, Premiere befinde sich in "in konstruktiven Gesprächen" für das Finanzierungskonzept. Die wichtigsten Gläubiger sind laut "Handelsblatt" die Royal Bank of Scotland (RBS), die Bayerische Landesbank, die HSH Nordbank und UniCredit. Die Nettoverschuldung des Senders war seit dem Jahreswechsel von knapp 181 Millionen auf nunmehr 307 Millionen Euro hochgeschnellt.
manager-magazin.de mit Material von dpa