Niederlage in Frankreich, Triumph in den USA: Ein US-Bundesrichter hat dem Online-Auktionshaus Ebay bestätigt, ausreichend gegen den Verkauf von Plagiaten vorzugehen. Erst vor einem Monat hatten Pariser Richter das Portal in einem ähnlichen Fall zu Schadensersatz verurteilt.
New York/San Francisco -
Ebay hat damit einen vier Jahre dauernden Prozess gegen den US-Juwelier Tiffany gewonnen, bei dem es um gefälschte Markenprodukte ging. Letztlich seien die Hersteller für den Schutz ihrer Marken selbst verantwortlich, urteilte der US-Richter in dem von Internethändlern mit Spannung verfolgten Prozess.
Ebay bezeichnete das Urteil als einen "Sieg für die Verbraucher" und betonte, gefälschte Produkte rasch aus der Internetversteigerung zu entfernen. Das US-Unternehmen warf dem New Yorker Traditionshaus Tiffany zudem vor, sich nicht ausreichend an den Markenschutzprogrammen des Auktionshauses beteiligt zu haben.
Tiffany schloss eine Berufung nicht aus. Er sei schockiert und zutiefst enttäuscht über das Urteil, das es Verkäufern von Plagiaten erlaube, den Verbraucher zu betrügen, erklärte der Vize-Präsident des Unternehmens, Mark Aaron.
Das Urteil kann auch Auswirkungen auf den Internethandel in Europa haben. Vor allem in Frankreich werden solche Prozesse aufmerksam verfolgt, da dort zahlreiche Luxusgüterhersteller angesiedelt sind.
Ein Pariser Gericht hatte Ebay Ende Juni zu 38,6 Millionen Euro Schadensersatz wegen des Verkaufs gefälschter Waren des Luxusgüterkonzerns LVMH
verurteilt, der unter anderem die Marken Dior und Louis Vuitton vertreibt.