Deutsche Bank Kirch dementiert Vergleichsgespräche
Frankfurt am Main/Zürich - Der Münchner Medienunternehmer Leo Kirch hat einen Pressebericht zurückgewiesen, wonach ein Vergleich im Rechtsstreit mit der Deutschen Bank kurz bevorsteht. Ein Kirch-Sprecher bezeichnete den Bericht am Sonntag als "glatte Lüge".
Die schweizerische "SonntagsZeitung" hatte berichtet, es gebe Verhandlungen. Die Rede sei von einer Vergleichssumme von 600 Millionen Euro. Das Blatt stützte sich dabei auf eine Quelle aus Kirchs privatem Umfeld sowie aus Kreisen der Deutschen Bank. Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.
Hintergrund der Gespräche ist die 1,6-Milliarden-Euro-Klage, die Kirch gegen das Finanzinstitut eingereicht hatte. Kirch macht den ehemaligen Vorstandssprecher Rolf Breuer für die Insolvenz seines Medienimperiums verantwortlich. Kurz vor der Pleite des Kirch-Konzerns hatte Breuer in einem Fernsehinterview über Kirch und seine Firmengruppe gesagt: "Was man alles darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder Eigenmittel zur Verfügung zu stellen."
Kirch hatte mit Erfolg geklagt. Im Januar 2006 bejahte der Bundesgerichtshof eine Schadenersatzpflicht der Deutschen Bank gegenüber Kirch. Die Interview-Äußerung habe "das Klima in Kreditverhandlungen erheblich verschlechtert". Da es sich aber nur um ein sogenanntes Feststellungsurteil handelt, muss Kirch ein weiteres Verfahren führen, um die Schadenersatzsumme festlegen zu lassen. Dieses ist derzeit am Münchner Landgericht anhängig.
manager-magazin.de mit Material von ddp