Nach den tiefroten Zahlen im vergangenen Geschäftsjahr ist eine Wende bei Infineon noch lange nicht in Sicht. War zuvor die Speicherchiptochter Qimonda die Wurzel allen Übels, wird es Infineon-Chef Wolfgang Ziebart zufolge in den kommenden Quartalen der schwache Dollar sein.
Düsseldorf - "Der Dollarkurs erfüllt uns in der Tat mit Sorge, denn er kostet uns doch erheblich Umsatz und Ergebnis", sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
Im abgelaufenen Geschäftsjahr verlor
Infineon wegen des schwachen Dollars 150 Millionen Euro Umsatz und 80 Millionen Gewinn. Man müsse davon ausgehen, dass die Belastung im laufenden Geschäftsjahr noch steige, weil der Dollar weiter an Wert verloren habe, sagte Ziebart.
Der Halbleiterkonzern produziert vornehmlich in Europa Chips für die Autoindustrie und die Handybranche. Eine Verlagerung der Produktion in den Dollarraum sieht Ziebart nicht als kurzfristige Alternative. "Sie können eine Halbleiterfabrik nicht kurzfristig verlegen. Das geht vielleicht in anderen Branchen, in unserer Industrie ist es extrem teuer und langwierig."