Im Bieterwettstreit um den Kartenspezialisten Tele Atlas hat der amerikanische Navigationsgerätehersteller Garmin sein Angebot zurückgezogen. Für Garmins niederländischen Konkurrenten TomTom dürfte damit der Weg zur Übernahme des Unternehmens frei sein.
Cayman Islands/Amsterdam Garmin beabsichtige nicht, seine Offerte für Tele
Atlas weiter zu verfolgen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Grund sei die Einigung mit dem Kartenanbieter Navteq auf eine Verlängerung der bestehenden Zusammenarbeit um sechs Jahre. Der Vertrag laufe nun bis 2015.
Zuvor hatte
TomTom den Bieterkampf um Tele Atlas für sich entschieden. Tele Atlas empfiehlt die aufgestockte Offerte von TomTom in Höhe von 30 Euro. Dieses Angebot entstand nicht ganz freiwillig. Ursprünglich wollte TomTom nur 21,25 Euro je Aktie bieten, sah sich aber bald mit der Gegenofferte von Garmin in Höhe von 24,50 Euro konfrontiert. Das erhöhte TomTom-Gebot bewertet Tele Atlas inklusive der Barmittel mit rund 2,9 Milliarden Euro, ohne diese Barmittel mit 2,7 Milliarden Euro. Die Garmin-Offerte legt den Unternehmenswert auf 2,3 Milliarden Euro für Tele Atlas fest.
Am Aktienmarkt legte das Garmin-Papier vorbörslich um 22,86 Prozent auf 1103,20 Dollar zu. Indes fiel Tele Atlas um 9,18 Prozent auf 29,27 Euro. Zweiter Interessent für Tele Altlas, TomTom verteuerte sich am Markt um 8,25 Prozent auf 61,43 Euro. Die TomTom-Aktionäre sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Übernahme abstimmen. Die vier TomTom-Gründer, die zusammen 57 Prozent der Anteile halten, haben jedoch bereits ihre Zustimmung signalisiert. Bis zum Ende des Monats erwartet TomTom auch die Freigabe durch die EU-Kommission.
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters