IPTV setzt sich in Deutschland einer Studie zufolge immer stärker durch - wenn auch zögerlich. Bis 2012 könnte es hierzulande demnach 2,5 Millionen Haushalte geben, die Fernsehen über Breitband empfangen. Im internationalen Vergleich hat Deutschland noch großen Nachholbedarf.
Berlin - Das besagt eine Studie des Beratungsunternehmens Goldmedia. Bis Ende 2007 werde es bereits 100.000 IPTV-Haushalte geben, wie Rudolf Gröger vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (Bitkom) am Donnerstag in Berlin sagte.
Damit etabliere sich IPTV (Internet Protocol TV) als Übertragungsweg neben Kabel, Satellit und Antenne.
Von den 35 Millionen Haushalten in Deutschland verfügten derzeit rund 40 Prozent über einen Breitbandanschluss. Ende 2003 lag die Quote noch bei 12 Prozent. Mit IPTV können Zuschauer mit herkömmlichen Geräten neben den klassischen Kanälen auch Muldtimediadienste, einzelne Sendungen unabhängig von der Ausstrahlungszeit oder Filme empfangen.
Aus Grundgebühren etwa für TV-Pakete und andere kostenpflichtige Dienste könnten dabei Erlöse von mehr als 420 Millionen Euro im Jahr erzielt werden, heißt es in der Studie, die von Bitkom unterstützt wurde.
Dazu kämen Werbeerlöse sowie Einkünfte aus der Vermarktung sogenannter Triple-Play-Pakete für Fernsehen, Telefon und Internet. Deutschland habe mit drei IPTV-Anbietern im europäischen Vergleich großen Nachholbedarf, sagte Gröger. In Frankreich habe IPTV bereits zwei Millionen Kunden, in Spanien sei es rund eine halbe Million.