Qimonda Infineon will Anteile verschenken

Bis 2009 will der Halbleiterkonzern Infineon die Mehrheit an seiner konjunkturanfälligen Speicherchiptochter Qimonda loswerden. Da das Interesse an den Papieren bis dahin wohl kaum steigen wird, sollen die restlichen Anteile den Infineon-Aktionären als Sachdividende untergejubelt werden.

München - Bis zur Hauptversammlung 2009 solle die Beteiligung auf deutlich unter 50 Prozent reduziert werden, teilte Infineon  am Montag mit. Da die an der New Yorker Börse notierten Qimonda-Aktien  derzeit nur schwer verkäuflich sind, schwebt Infineon-Chef Wolfgang Ziebart vor, die dann noch verbleibenden Papiere an die Aktionäre zu verschenken.

Infineon wolle mit einer Satzungsänderung auf dem Aktionärstreffen 2008 den Weg dafür frei machen, Qimonda-Aktien an seine Anteilseigner als Sachdividende abzugeben. "Dies wäre nach einem entsprechenden Beschluss nach der Hauptversammlung 2009 möglich", hieß es. "Die bisherige Strategie, die Beteiligung durch Abverkäufe und andere Kapitalmarktmaßnahmen zu reduzieren, wird konsequent fortgesetzt."

Infineon hält ein Jahr nach dem mühsamen US-Börsengang der Tochter noch 86 Prozent an Qimonda. Ziebart hatte angekündigt, sich zügig von dem schwer berechenbaren Speicherchip-Geschäft zu trennen, das Infineon immer wieder tief in die roten Zahlen gerissen hat.

Auf der vergangenen Hauptversammlung hatten Aktionärsvertreter Qimonda-Aktien als Sachdividende gefordert. Ob die Anteilseigner dauerhaft Freude an dem Papier haben werden, ist fraglich: Die Titel notierten zuletzt nur 1,28 Dollar über dem Ausgabepreis von 13 Dollar von vor einem Jahr.

manager-magazin.de mit Material von reuters

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