Dresden/Köln Sightseeing in 3D
Dresden/Köln - Seit Dienstag existiert die sächsische Landeshauptstadt Dresden im 3D-Format auf der digitalen Landkarte von "Google Earth". Nach Angaben des Leiters des städtischen Vermessungsamtes, Helmut Krüger, ist das gesamte Stadtbild mit rund 154.000 Gebäuden erfasst worden.
Virtuell abgebildet worden sind somit auch die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie die Frauenkirche, das Dresdner Schloss oder der Zwinger. Benutzer können die Stadt am Computer mit dem Hubschrauber erleben, auf Plätzen landen oder an der Elbe entlang laufen.
Die 3D-Präsentation werde fortlaufend aktualisiert, so Krüger. Wenn etwa ein neues Gebäude vermessen werde, so würden diese Daten automatisch in das Stadtbild mit aufgenommen.
Detailgetreuer Nachbau des Kölner Doms
Ziel sei zum einen, dass Dresden über diesen Weg bekannter werde, was auch dem Tourismus diene. Es gehe aber auch um die Bürgerbeteiligung. Bei Bauvorhaben, die im 3D-Format dargestellt werden, könnten Einwohner per E-Mail ihre Meinung abgeben. "Die Dresdner sind bei der Stadtplanung sehr diskussionsfreudig", betonte der Amtsleiter. Schließlich hätten auch Geschäftsleute die Möglichkeit, im Rahmen der Vermarktung potenziellen Kunden ihre Objekte vorzustellen.
Auch die Stadt Köln arbeitet an ihrer virtuellen Zukunft, um im Netz auf sich aufmerksam zu machen. Die Rhein-Metropole geht dabei allerdings einen anderen Weg: die Stadt soll ein virtuelles Pendant in der Onlinewelt Second Life bekommen.
Anfangen wollen die Stadtväter mit der Erbauung des Kölner Doms. Eine Unternehmensberatung soll das Gotteshaus mit Unterstützung der Dombaumeisterin so detailgetreu wie möglich nachbilden.
Eröffnung im August
Eröffnung im August
Die erste Bauphase habe bereits begonnen, sagte die Geschäftsführerin von Seminal Considerations, Sandra Lendorf. Die Eröffnung des Gebäudes ist für Mitte August geplant, in den folgenden Monaten soll nach und nach der Innenausbau folgen.
"Wenn der Dom schon in Second Life erscheint, dann soll er auch die Qualität des echten Gebäudes haben", sagte Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. "Durch die Zusammenarbeit können wir bestimmen, was später in dem Dom passiert - dass also keine ungeeigneten Veranstaltungen dort stattfinden." Die Dombauverwaltung habe der Firma unter anderem Grundrisse und Fotos von den Fenstern zur Verfügung gestellt.
Durch Anklicken sollen die Besucher des virtuellen Doms später nähere Informationen über die Sehenswürdigkeiten im Dom wie die einzelnen Altäre oder den Schrein der Heiligen Drei Könige erhalten. "Diese Texte liefern wir", sagte Schock-Werner. Daneben solle es Basisinformationen geben zu Fragen wie "Was ist ein Altar?". "Denn es werden ja auch Menschen aus fremden Kulturkreisen kommen, die so etwas gar nicht wissen."
Der Dom soll Mittelpunkt des Konzepts mit dem Titel "Virtuelles Köln" sein, das Seminal Considerations erarbeitet hat. Dabei sollen wichtige Bestandteile der Stadt nachgebildet und wie im wirklichen Leben miteinander vernetzt werden. Ziel sei es, virtuelle Welten wesentlich stärker als bisher mit der Realität zu verknüpfen und sie dadurch für die Öffentlichkeit interessanter zu machen, sagte Lendorf. Zu den Kosten für das Projekt, das durch Sponsoren finanziert werde, wollte sie sich nicht äußern.
manager-magazin.de mit Material von ap und dpa