Virgin Media Im Visier von Finanzinvestoren
London - Der britische Medienkonzern Virgin Media ist Presseberichten zufolge ins Fadenkreuz von Finanzinvestoren geraten. Wie verschiedene Zeitungen berichten, hat unter anderem die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle ihr Kaufinteresse für den Kabelfernsehanbieter angemeldet.
Der Investor wolle 30 Dollar je Aktie oder insgesamt zehn Milliarden Dollar zahlen, berichtet der "Daily Telegraph" in seiner heutigen Ausgabe. Laut "Financial Times" soll auch der US-Investor Providence, der bereits einmal bei Virgin Media gescheitert war, einen neuen Anlauf erwägen. Die New York Times hingegen berichtet von einem 20-Milliarden-Dollar-Angebot der Carlyle-Gruppe.
Der Virgin-Vorstand habe inzwischen die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, verschiedene Optionen für die Zukunft des Unternehmens zu prüfen, hieß es in den Berichten. Eine davon sei, Virgin Media von der Börse zu nehmen.
Das Unternehmen war im vergangenen Jahr aus der Fusion der Kabelfirmen NTL und Telewest sowie des Telekomunternehmens Virgin Mobile entstanden. Die Gesellschaft mit Sitz in Großbritannien ist an der US-Börse Nasdaq gelistet. Größter Anteilseigner ist die von Richard Branson kontrollierte Virgin Group mit 10,5 Prozent.
Zum siebten Mal in Folge hat Virgin Media im Mai einen Verlust ausgewiesen. Viele Abonnements wurden gekündigt, nachdem wichtige BSkyB-Sender nicht in das Netz eingespeist wurden und beliebte Programme wie "Die Simpons", "24" oder "Lost" nicht zu empfangen waren.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx