Telekom "Wir rechnen mit schneller Einigung"

Die Telekom rechnet in den Verhandlungen über eine Verschlechterung der Bedingungen für 50.000 Mitarbeiter mit einem raschen Kompromiss. "Ich bin fest entschlossen, in den nächsten Tagen zu einer Einigung zu kommen", sagte Personalvorstand Thomas Sattelberger. Verdi will sich weiterhin gegen Gehaltskürzungen wehren.

Bonn - "Wir werden nicht stur sein, wir sind offen", sagte Sattelberger. Bei allen Bausteinen gebe es Verhandlungsspielraum. "Aber wir sind auch prinzipienfest." Das Telekom-Management hatte immer wieder deutlich gemacht, dass an der Auslagerung und ihren Folgen für die Mitarbeiter kein Weg vorbeigeht.

Die Deutschen Telekom  will die Mitarbeiter zum 1. Juli in drei neue konzerneigene Gesellschaften versetzen. Dort sollen sie Mitarbeiter länger arbeiten und weniger verdienen, um die Telekom wettbewerbsfähiger zu machen. Dafür sollen die Arbeitsplätze langfristig gesichert sein. Mit der Ausgliederung will die Telekom bis zu 900 Millionen Euro sparen. Insgesamt sollen die Kosten bis 2010 um 4,2 bis 4,7 Milliarden Euro sinken.

Verdi: "Verlangen Kompromissfähigkeit in der Geldfrage"

Insbesondere die geplante Lohnkürzung liegt Verdi schwer im Magen. "Die Telekom wird von uns Kompromissfähigkeit bei der Arbeitszeit verlangen, bei der Geldfrage werden wir das verlangen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder. "Wir werden sehen, ob es für eine Einigung reicht."

Verdi hatte am Vortag entschieden, die Verhandlungen doch wieder aufzunehmen, nachdem die Telekom vergangene Woche Erfolgsbeteiligungen und Qualifizierungsmaßnahmen als Gegenleistung vorgeschlagen hatte. Die Telekom-Mitarbeiter streiken mittlerweile in der fünften Woche für eine Nachbesserung bei ihren Arbeitsbedingungen. Verdi kündigte an, die Streiks während der Verhandlungen in reduziertem Umfang fortzuführen.

Der bisherige Plan der Telekom sah eine schrittweise Senkung der Löhne um neun Prozent sowie einer Erhöhung der Arbeitszeit auf 38 von 34 Stunden vor. Die Einstiegsgehälter sollen deutlich gesenkt werden. Dafür will der Konzern bis Ende 2011 auf betriebsbedingte Kündigungen und bis Ende 2010 auf den Verkauf der neuen Gesellschaften verzichten.

Ohne eine Einigung will die Telekom die Mitarbeiter in bestehende Gesellschaften transferieren und ihnen die dort gültigen Tarifverträge anbieten, mit zum Teil schlechteren Konditionen. Die entsprechenden Ankündigungsschreiben würden aber nun zurückgehalten, weil Verdi zugesagt habe, die Streiks spürbar zurückzufahren, sagte ein Telekom-Sprecher.

manager-magazin.de mit Material von reuters

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