Die Europäische Union hat Preisobergrenzen für Handygespräche im Ausland beschlossen. Damit werden bald Millionen Menschen von niedrigeren Mobilfunkpreisen profitieren. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprach von einem guten Tag für Europas Verbraucher.
Brüssel - Handynutzer können voraussichtlich ab August überall in der Europäischen Union einen neuen Verbrauchertarif nutzen. Der Preis für Telefonate in ausländische Netze werden dann auf 49 Cent plus Mehrwertsteuer begrenzt. Private deutsche Handynutzer kostet die Minute damit höchstens 58 Cent.
Gespräche, die europäische Verbraucher künftig aus dem Ausland entgegennehmen, dürfen maximal 24 Cent kosten; einschließlich der deutschen Mehrwertsteuer summieren sich die Kosten dann unter dem Strich auf 29 Cent.
In den kommenden Jahren sollen die Preise noch weiter sinken. Nach drei Jahren läuft die Regelung aber aus, wenn sie nicht ausdrücklich verlängert wird. Glos betonte, die Mobilfunkanbieter könnten auch noch günstigere Angebote machen.
EU-Medienkommissarin Viviane Reding rief die Mobilfunkanbieter erneut auf, nun auch die Preise für Datenverbindungen im Ausland zu senken. Die Kommission werde die Entwicklung in den kommenden anderthalb Jahren beobachten.
Notfalls werde die Kommission auch eine Verordnung zur Senkung der Datenpreise vorlegen. Für UMTS-Verbindungen ins Internet gelten im Inland oft Pauschalpreise. Doch Unternehmen klagen immer wieder über Rechnungen im vierstelligen Bereich, wenn ihre Mitarbeiter auf Auslandsreisen viele Daten übertragen.