KarstadtQuelle Itellium geht an EDS
Essen - Nun ist es offiziell: Der Handelskonzern KarstadtQuelle verkauft 74,9 prozent seiner IT-Tochter Itellium an das IT-Unternehmen Electronic Data Systems (EDS). Im Zuge dieser strategischen Partnerschaft sollen die IT-Kosten in den kommenden acht Jahren um 650 Millionen Euro gesenkt werden, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Schon am Wochenende war die Nachricht durchgesickert. DER SPIEGEL berichtete, dass die Mehrheit an der Karstadt-Tochter Itellium, die rund 140 Millionen Euro umsetzt, am den IT-Dienstleister EDS gehen soll. Nun bestätigte der Konzern die Meldung. KarstadtQuelle will künftig noch einen Anteil von 25,1 Prozent halten, was dem Konzern weiterhin Einfluss auf die Geschäftspolitik von Itellium sichern soll, hieß es nun.
Nachdem KarstadtQuelle bereits vor knapp drei Jahren die damals zu Itellium gehörenden Rechenzentren an die französischen Atos Origin abgegeben hatte, wird mit dem EDS-Geschäft die Ausgliederung der KarstadtQuelle-IT-Sparte abgeschlossen.
Dass KarstadtQuelle allerdings nicht wieder seinen bisherigen Outsourcing-Partner Atos Origin bevorzugte, dürfte daran liegen, dass sich der Einzelhandelskonzern in der Vergangenheit über die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister unzufrieden zeigte. Wie manager-magazin.de schon im vergangenen Jahr berichtete, erwog KarstadtQuelle, sich einen neuen Partner zu suchen. So sollen nach Informationen von manager-magazin.de nun auch Aufgaben, die Atos Origin zuvor hatte, bei EDS gelandet sein. Allerdings bleibe das französische Unternehmen weiterhin Vertragspartner der Essener.
Mittlerweile wurde auch bekannt, dass die KarstadtQuelle-Tochter Thomas Cook mit dem britischen Konkurrenten MyTravel gemeinsam eines der weltweit größten Touristikunternehmen bilden darf. Die Europäische Kommission genehmigte KarstadtQuelle die Übernahme von MyTravel ohne Auflagen. Trotz einer starken Stellung des neuen Verbundes in Großbritannien und Irland dürfte es dort nach Ansicht der Europa-Beamten nicht zu Preiserhöhungen für Pauschalreisen kommen.
Verbraucher hätten inzwischen über das Internet Zugriff auf Angebote zahlreicher Anbieter. Die Unternehmen begrüßten die Entscheidung. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Thomas Cook plc werde voraussichtlich Ende Juni an der Börse in London gelistet.
manager-magazin.de mit Material von dpa