iTunes Apple erzürnt EU-Kommission
Brüssel - Die Konsumenten seien in ihrer Wahl, wo und welche Musik sie kaufen könnten, in Europa beeinträchtigt, erklärte die EU-Kommission am Dienstag. Die Behörde habe deshalb ein Kartellverfahren gegen Apple und große internationale Plattenfirmen eingeleitet.
Die Wettbewerbshüter werfen den Unternehmen vor, dass Kunden Titel nur auf der iTunes-Interseite ihres jeweiligen Heimatlandes kaufen können. Wer beispielsweise auf der belgischen Seite bestellen wolle, müsse eine Kreditkarte einer in Belgien ansässigen Bank haben.
Die Preise, die Apple für einen Song verlangt sind in den einzelnen EU-Staaten unterschiedlich. So kostet der Titel in Großbritannien umgerechnet 1,17 Euro, in Dänemark 1,07 Euro und in Deutschland und Belgien 0,99 Euro.
Unter den betroffenen Musikkonzernen sind nach Angaben der britischen Tageszeitung "Financial Times" (Dienstagausgabe) die großen Vier der Branche, also Universal Music, Warner Music , EMI und Sony BMG. Alle Unternehmen haben nun zwei Monate Zeit, um auf die Vorwürfe der Kommission zu reagieren.
Apple-Sprecher Steve Dowling erklärte, Apple wolle ein einheitliches Musikportal in Europa betreiben. Die Plattenfirmen hätten die dahin gehenden Rechte aber eingeschränkt. Apple arbeite mit der EU zusammen, um das Problem zu lösen.
Erst am Montag teilte EMI mit, bei dem Verkauf seiner Titel über iTunes künftig auf den Kopierschutz zu verzichten. Auch hier hatten Verbraucherschutzverbände kritisiert, dass die in dem Musikshop gekauften Songs nur auf Apples iPod abspielbar seien. Wer auf einen anderen MP3-Player wechsle, könne die Titel nicht mehr hören.
manager-magazin.de mit Material von ap und dpa