Google/Microsoft Wettstreit um Doubleclick

Mit einem geplanten Gebot für den Onlinevermarkter Doubleclick liefert sich Google offenbar einen Bieterwettbewerb mit Microsoft. Das Ringen um das Unternehmen dürfte den jetzt schon hohen Kaufpreis spürbar verteuern.

New York - Google treibe den Verkaufspreis für Doubleclick deutlich nach oben, berichtet das "Wall Street Journal" (Montagausgabe) unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen. Es sei unwahrscheinlich, dass Microsoft  zum Zuge komme, sollte der potenzielle Kaufpreis die Summe von zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) übersteigen. Allerdings sei es möglich, dass der Softwarekonzern nachlege.

Doubleclick sondiert den Angaben zufolge den Markt für einen Verkauf und verhandelt unter anderem mit Microsoft. Aber sowohl Yahoo  als auch die Time-Warner-Tochter AOL hätten bereits Gespräche mit Doubleclick geführt. Es sei aber unklar, ob AOL - einer der größten Doubleclick-Kunden - noch im Rennen sei.

Erst vor Kurzem zog Time Warner ein Angebot für die schwedische Online-Werbefirma Tradedoubler zurück. Der Medienkonzern hatte zuvor 900 Millionen Dollar in bar für die schwedische Gruppe geboten.

Der Sieger des Bieterverfahrens um Doubleclick könne schon in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden, hieß es weiter. Sprecher von Google , Microsoft und DoubleClick wollten keine Stellungnahme abgeben, während eine Sprecherin von Yahoo nicht erreichbar war. Auch ein Sprecher der US-Beteiligungsgesellschaft Hellman & Friedman, die einen Mehrheitsanteil an der umworbenen Gesellschaft hält, wollte sich nicht zu dem Bericht äußern.

Das Bieterverfahren sei Teil eines größeren Ringens der vier bedeutenden Internetunternehmen um das lukrative Geschäft mit Onlinewerbung. Der Wettbewerb verdeutliche zugleich die Sorge vor einem steigenden Einfluss von Google in der Branche, sagten die mit der Situationen vertrauten Personen.

manager-magazin.de mit Material von ddp

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