Das Hamburger Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr hat im vergangenen Jahr das höchste Ergebnis seit dem Internet-Boomjahr 2000 verzeichnet. Der Umsatz stieg 2006 um 9,1 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro. Die Expansionspirsch des Verlags soll nun trotzdem zu Ende sein.
Hamburg - Mit diesem Ergebnis habe der Verlag den stärksten Schub der vergangenen elf Jahre erfahren, sagte der Vorstandschef von Gruner + Jahr, Bernd Kundrun, am Freitag in der Hansestadt. Davon seien 53,9 Prozent außerhalb Deutschlands erwirtschaftet worden.
Im Vergleich zum Umsatz entwickelte sich das Ergebnis Kundrun zufolge überproportional. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe mit 276,9 Millionen Euro um 10,6 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis gelegen. Die Umsatzrendite stieg von 9,5 auf 9,7 Prozent. Der Vorstand kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter deutlich über der des Vorjahres liegen werde.
Nach dem Ausbau des Portfolios um 57 neue Titel in den vergangenen drei Jahren auf rund 300 verlegte Objekte kündigte Kundrun an, dass Gruner + Jahr künftig "nicht mehr weiter auf Expansionspirsch gehen" wolle. Statt dessen stehe verstärkt der Ausbau der bestehenden Marken außerhalb des Printbereichs im Vordergrund, etwa durch spezialisierte Internetplattformen. Deshalb werde der größte Teil der Investitionen in den kommenden Jahren in die Offensive "Expand your Brand" fließen. 2006 betrugen die Investitionen 57 Millionen Euro.