Vodafone Millionen neue Kunden
London - Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone hat im wichtigen Weihnachtsquartal überraschend viele Kunden hinzugewonnen. In den drei Monaten bis Ende Dezember seien netto 8,7 Millionen neue Verträge abgeschlossen worden, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Analysten hatten im dritten Geschäftsquartal lediglich mit 7,5 Millionen Neukunden gerechnet.
Vodafone verfüge damit Stand 31. Dezember 2006 über 198,6 Millionen Kunden. Ende Januar dieses Jahres sei schließlich die 200-Millionen-Schwelle überschritten worden.
Beim Umsatz in der Mobilfunksparte legte Vodafone um 6,1 Prozent und damit knapp unter den Markterwartungen zu. Vor allem in den Schwellenländern Osteuropas und des Nahen Ostens sei ein starkes Wachstum verzeichnet worden, hieß es. Westeuropa habe hier kaum mithalten können. Gerade Deutschland bleibe ein schwieriger Markt, sagte Vorstandschef Arun Sarin.
Hier gewann Vodafone eigenen Angaben zufolge nur 709.000 neue Kunden. Damit unterliegt die deutsche Nummer zwei dem Wachstum von Marktführer T-Mobile im dritten Quartal, der 746.000 neue Kunden unter Vertrag nahm.
Bei Vodafone kommen nach Angaben eines Sprechers allerdings noch einmal 300.000 Kunden hinzu, da das Unternehmen erstmals Prepaidkunden in diesem Quartal mit einrechnet. Hintergrund sind geänderte rechtliche Rahmenbedingungen, nach denen Mobilfunkanbieter die ungenutzten Guthaben von Prepaidkunden nicht mehr nach einer gewissen Zeit verfallen lassen dürfen.
Auch wenn damit die Zahl der Vodafone-Nutzer in Deutschland Ende 2006 auf 30,6 Millionen Kunden ansteigt - zum Überholen seines Konkurrenten reicht es nicht aus. Mit insgesamt 31,4 Millionen Kunden bleibt T-Mobile hierzulande die Nummer eins.
Wachstumsprognose bestätigt
Wachstumsprognose bestätigt
Doch eine Meldung vom vergangenen Wochenende schürt die Hoffnung von Vodafone D2, seinen schärfsten Wettbewerber vielleicht schon bald zu überholen: Die Deutsche Telekommusste zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres ihre Gewinnprognose senken. Die Hiobsbotschaft erschütterte zu Wochenbeginn den Telekomsektor in ganz Europa.
Beim Umsatz verzeichnete Vodafone D2 im Vergleich zum Schlussquartal des vergangenen Jahres einen Rückgang von 4,3 Prozent. Die Entwicklung führte Deutschland-Chef Friedrich Joussen unter anderem auf die gesunkenen Terminierungsentgelte zurück.
International gesehen bestätigte Vodafone seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2006/2007 (Ende März). Vorstandschef Sarin rechnet demnach mit einem Wachstum von 5 bis 6,5 Prozent bei den Mobilfunkumsätzen sowie einen Rückgang der operativen Marge (Ebitda) um einen Prozentpunkt.
Um seinen Wachstumskurs fortzusetzen, will Vodafone seine Position vor allem in Schwellenländern stärken. Derzeit prüft die Gesellschaft einen Erwerb der indischen Hutchison Essar. Es werde noch einige Wochen dauern, bis die Prüfung der Bücher abgeschlossen sei und Klarheit bestehe, sagte Sarin. Laut Medienberichten liegt der Preis für den viertgrößten Mobilfunkkonzern Indiens bei rund 20 Milliarden US-Dollar.
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters