Der US-Milliardär Carl Icahn will dem Abstiegskampf von Motorola offenbar nicht länger zusehen. Der Großinvestor strebt einen Sitz im Führungsgremium des US-Handyherstellers an, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Die Börse reagierte erfreut.
New York - Der US-Milliardär Carl Icahn habe
Motorola darüber informiert, sich bei der nächsten Hauptversammlung um einen Direktoriumsposten zu bewerben, teilte der Konzern mit. Ein Termin für die nächste Aktionärsversammlung stehe allerdings noch nicht fest.
Icahn strebe den Sitz für sich persönlich an, berichtete der Sender CNBC nach einem Telefonat mit dem Milliardär. Motorola zufolge hält der Investor gegenwärtig über seine verschiedenen Beteiligungsfirmen einen Anteil von 1,39 Prozent an der Firma. Icahn wolle, dass Motorola mehr als zwölf Milliarden Dollar in bar an Anteilseigner ausschütte und mehr Schulden aufnehme, berichtete CNBC.
An der Börse führte die Ankündigung zu einem Kurssprung der Motorola-Aktien um mehr als 6 Prozent. Icahn ist dafür bekannt, bei Firmen, an denen er beteiligt ist, starken Druck auf das Management auszuüben, den Kurs zu steigern. Zuletzt setzte er sich im Oktober im Streit mit der Führung des Biotechnologieunternehmens ImClone durch und wurde dort neuer Direktoriumschef.
Motorola litt zuletzt unter dem harten Preiskampf mit Branchenprimus
Nokia. Nach einem Gewinneinbruch Ende 2006 kündigte der Konzern an, tausende Stellen zu streichen und so die Kosten zu senken. Der Preisverfall sei überall zu spüren gewesen, sagte Konzernchef Ed Zander
bei der Vorlage der Quartalszahlen - sowohl bei den weltweit populären Razr-Klapphandys als auch bei den billigeren Geräten.