Wimax-Versteigerung Kabellos glücklich
Mainz - Die Versteigerung der Wimax-Frequenzen ist nach 35 Bieterrunden beendet. Der Erlös summiere sich auf gut 56 Millionen Euro, teilte die Bundesnetzagentur mit. Mit der neuen Technik bekämen auch bislang nicht mit Breitband versorgte Regionen ein Angebot, sagte Agenturpräsident Matthias Kurth.
Seit Dienstag hatten mehrere Unternehmen für die in 28 Regionen aufgeteilten Frequenzpakete nach dem sowohl "Broadband Wireless Access" (BWA) als auch "Wimax" genannten Standard geboten. Die Anbieter Clearwire, Deutsche Breitbanddienste (DBD) und Inquam Broadband gingen als Sieger aus der Auktion hervor.
Am heftigsten umkämpft waren die Frequenzpakete für den Großraum München. Vor allem die MGM Productions Group trieb die Kosten in die Höhe. Von den ursprünglich sechs Bietern ging allein die Oldenburger EWE Tel leer aus.
Zwar wurde im Gegensatz zu den Milliardenerlösen der im Jahr 2000 versteigerten UMTS-Lizenzen nur ein Bruchteil geboten. Dennoch sprach Kurth in Mainz von einem "ganz nennenswerten Betrag" für die Bundeskasse. Erlöse wie vor sechs Jahren seien "nie unser Ziel und auch gar nicht erreichbar" gewesen. "Das ist jetzt eine Chance für neue Unternehmen", sagte Kurth. "Auch Newcomer haben eine Chance."
Laut Bundesnetzagentur können die Anbieter ihre neuen Frequenzen sofort nutzen. Mit der Ersteigerung sind sie allerdings auch eine Pflicht eingegangen: Bis Ende 2009 müssen sie in jedem Versorgungsgebiet 15 Prozent der Gemeinden abdecken, bis Ende 2011 sogar 25 Prozent.
Wimax ermöglicht die schnelle Übertragung von Daten und wird vor allem in ländlichen Regionen eingesetzt, in denen der Bau eines DSL-Netzes unwirtschaftlich wäre. Nach Einschätzung von Experten lohnt sich der Aufbau eines Wimax-Netzes vor allem in Ländern ohne Festnetz-Infrastruktur. In Deutschland eigne sich Wimax nur im Nischenbereich.
"Mit dem gesamten DSL-Spektrum ist Wimax sicher nicht vergleichbar", erklärte der technische Leiter der Deutschen Breitband Dienste, Bernd Kieslich. "Wir werden aber Dienste mit Geschwindigkeiten anbieten können, die die Masse benötigt", sagte er und sprach von Übertragungsraten von zwei bis drei Megabit pro Sekunde. Bei der festnetzgebundenen DSL-Technik ist inzwischen zumindest in Ballungsgebieten eine vielfache Bandbreite im Angebot.
manager-magazin.de mit Material von dpa