Siemens
Kleinfeld bleibt auf Netzwerksparte sitzen
Siemens ist offenbar mit dem geplanten Verkauf seiner hochdefizitären Sparte Enterprise Networks gescheitert. Laut einem Zeitungsbericht hätten sich Siemens und ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Permira sowie Apollo geeinigt, die Verhandlungen nicht fortzusetzen.
Frankfurt am Main - Der
Siemens-Konzern ist einem Zeitungsbericht zufolge mit dem geplanten Verkauf seiner Unternehmensnetzwerksparte Enterprise Networks gescheitert.
Vor gut zwei Wochen hätten sich Siemens und ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Permira und
Apollo geeingt, die Verhandlungen nicht fortzusetzen, schreibt die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Permira und Apollo seien in dem Verkaufsprozess die letzten Bieter gewesen. Siemens wollte den Bericht nicht kommentieren. Zu der Zeitung sagte ein Unternehmenssprecher, es gebe weiterhin Verkaufsgespräche.
Bereits Anfang November hatte die Nachrichtenagentur Reuters aus Finanzkreisen erfahren, die Preisvorstellungen für das verlustreiche Geschäftsfeld seien zu hoch. Es gelte als sicher, dass sich die Unternehmen
Cisco und
Avaya bereits zurückgezogen hätten. Die Bieter wollten für die Sparte nichts bezahlen, sondern verlangten eine satte Mitgift, hatte es geheißen.
Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld hätte bei einem Verkauf an die Investoren neuen Aufruhr in der Öffentlichkeit befürchten müssen, schreibt die Zeitung weiter. Nach dem Ärger mit der an BenQ verkauften Mobiltelefonsparte habe Siemens nun kalte Füße bekommen.
Enterprise Networks erwirtschaftet jährlich einen operativen Verlust von 300 Millionen Euro. Kleinfeld hatte angekündigt, den Bereich bis Ende des Jahres zu verkaufen.