Kabel Deutschland 473 Stellen weg
Während Kabel Deutschland rund 500 Millionen Euro in den Ausbau des Kabelnetzes investieren will, plant das Unternehmen im Bereich Montage und Service die Zahl der Belegschaft mehr als zu halbieren.
Hannover - Der Kabelfernsehbetreiber Kabel Deutschland (KDG) will in Montage und Servicestellen streichen. Von den bundesweit 891 Arbeitsplätzen in diesem Bereich sollen 473 wegfallen, schreibt die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf ver.di-Sekretär Hanno Harms. Ein Unternehmenssprecher bestätigte der Zeitung den geplanten Stellenabbau. Insgesamt beschäftigt KDG 2600 Mitarbeiter. Von bisher 36 Standorten des Unternehmens sollen nach den Plänen der Geschäftsführung am Ende noch neun übrig bleiben.
In Niedersachsen seien nach Angaben von Ver.di die KDG-Standorte Buxtehude, Leer, Lingen, Salzgitter und Wolfsburg von der Schließung bedroht. Auch die Standorte Bremen und Bremerhaven werden laut Bericht dicht gemacht. Von 200 Mitarbeitern im technischen Bereich in Niedersachsen und Bremen sollen demnach nur 17 in Hannover übrig bleiben. In Niedersachsen und Bremen beschäftigt KDG nach eigenen Angaben insgesamt 320 Menschen.
Das Unternehmen hatte zuletzt für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2006/07 einen Verlust von 15,8 Millionen Euro ausgewiesen. Ein Jahr zuvor hatte es noch einen Gewinn von 8,9 Millionen Euro eingefahren. Als Grund wurden die hohen Anlaufkosten für den Ausbau des Kabelnetzes angegeben.
Noch Ende September hatte KDG-Chef Christof Wahl gesagt, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren 500 Millionen Euro in das Netz investieren wolle, allein in diesem Jahr seien es 220 Millionen Euro. Ziel ist es, möglichst großflächig neben Kabel-TV auch Internet und Telefonie anzubieten. Ende September hieß es, nur 110.000 Kunden hätten das sogenannte Triple-Play-Angebot gebucht. Wahl zeigte sich aber optimistisch, dass die Nachfrage steigt. 2008 hofft der Manager, das Unternehmen aus den roten Zahlen zu holen.