Die krisengeschüttelte Siemens-IT-Tochter SBS will offensichtlich ihr Geschäft in weltweit 20 Produktionszentren zusammenfassen und dafür Rechenzentren und Callcenter schließen. "Wir wollen die industrielle Produktion von IT-Dienstleistungen vorantreiben", sagte Christian Oecking, Chef des weltweiten SBS-Outsourcing-Geschäftes.
Frankfurt am Main - Der defizitäre Siemens-IT-Dienstleister SBS soll massiv umgebaut und das Geschäft künftig vor allem über ein weltumspannendes Netz von rund 20 zentralen Produktionszentren abgewickelt werden. "Wir wollen so die industrielle Produktion von IT-Dienstleistungen vorantreiben", sagte der Chef des weltweiten SBS-Outsourcing-Geschäfts, Christian Oecking, der "Financial Times Deutschland".
Deshalb sollten weltweit Standorte wie Call-Center und Rechenzentren geschlossen und zusammengeführt werden. Das würde de facto bedeuten, dass der Einfluss der Siemens-Ländergesellschaften zurückgeht, wie es hieß. Die Anzahl der zu schließenden Rechenzentren habe der Manager nicht beziffern wollen.
Bereits zuvor hatte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld angekündigt, SBS stärker entlang der Siemens-Geschäftsfelder auszurichten. "Über die Siemens-Automatisierungstochter kommen wir besser zu den Automobilkunden, über die Siemens Medizintechnik gelangen wir besser an die Kunden in die Krankenhäuser heran", sagte Oecking zur Strategie.
Wie das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, setzt
Siemens bei seinem verlustreichen IT-Dienstleister SBS auf die Sanierung aus eigener Kraft. "SBS wird nicht verkauft", sagte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld gegenüber manager magazin. Stattdessen soll der Bereich verstärkt als Dienstleister für den Mutterkonzern eingebunden werden. In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, Siemens könne SBS an einen Konkurrenten abgeben.
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters