Telekom-Schlappe "Gelbe Seiten" nicht mehr geschützt

Die Telekomtochter DeTeMedien hat den Begriff "Gelbe Seiten" immer für sich allein beansprucht. Wer ihn benutzte, wurde verklagt. Nach einer Entscheidung des Patentamtes ist dieser Begriff künftig nicht mehr geschützt.

Hamburg/München - Im Streit um die Markenrechte an den "Gelben Seiten" hat die Deutsche Telekom  offenbar eine empfindliche Niederlage erlitten. Nach rund zweijähriger Prüfung habe das Deutsche Patent- und Markenamt die Marken "Gelbe Seiten" und "Yellow Pages" aus ihrem Register gelöscht, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Es handele sich demnach bei diesen Begriffen nur um allgemein gültige Beschreibungen für bestimmte Dienste, die nicht geschützt seien. Damit könnten nun alle Anbieter von Branchenbüchern ihre Adressverzeichnisse "Gelbe Seiten" nennen. Die Entscheidung sei ein schwerer Schlag für die Deutsche Telekom.

Deren Tochter DeTeMedien habe die gängigen Begriffe immer für sich allein beansprucht und alle Konkurrenten, die ihre Branchenbücher und Internet-Verzeichnisse als "Gelbe Seiten" bezeichneten, mit zahllosen Klagen überzogen. Allein der Internet-Dienst GoYellow Media AG, der die Löschung der beiden Marken beantragt hatte, sei von der Telekom in den vergangenen zwei Jahren in mehr als einem Dutzend Prozessen wegen angeblicher Verletzung der Markenrechte angegriffen worden.

"Das ist ein echter Durchbruch", sagt GoYellow-Chef Klaus Harisch. Für Fachjuristen komme die Entscheidung nicht überraschend, schreibt der "Spiegel" weiter. Kürzlich waren bereits die Marken Post und Lotto gelöscht worden.

Ein anderer Namensstreit dürfte die GoYellow Media AG aber auch künftig beschäftigen. Das Unternehmen hatte kürzlich eine juristische Niederlage erlitten, als ihm das Landgericht München verbot, die Marke "GoYellow" wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Stromanbieter "Yello Strom" zu nutzen. GoYellow hatte angekündigt, gegen die Entscheidung in die nächste Instanz zu gehen.

manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters

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