Beim Mobiltelefonhersteller BenQ, der erst im vergangenen Jahr die Siemens-Handysparte übernommen hatte, sind 10 Prozent aller 3300 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht. Offizielle Begründung für den drohenden Stellenabbau sind Lieferschwierigkeiten bei den aktuellen Handymodellen.
Frankfurt am Main - Beim Handy-Hersteller BenQ droht ein massiver Stellenabbau. Ein Viertel der Arbeitsplätze in Deutschland sei gefährdet, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Nach Informationen von manager-magazin.de sind tatsächlich nur 10 Prozent der Arbeitsplätze bedroht. Aktuellen Plänen zufolge sollen 300 bis 330 Stellen gestrichen werden, erfuhr manager-magazin.de aus gut informierten Kreisen. Diese Zahl will BenQ auf einer Pressekonferenz in der kommenden Woche kommunizieren.
Der BenQ-Vorsitzende Clemens Joos habe angekündigt, 500 Millionen Euro an Kosten im laufenden Jahr einzusparen, um so aus der Verlustzone zu kommen. Der Turnaround werde dadurch erschwert, dass die neuen Handy-Modelle nicht rechtzeitig in die Geschäfte kommen.
Es habe Verzögerungen bei der Auslieferung der Mobiltelefone gegeben, sagte ein BenQ-Sprecher der Zeitung. Er begründet diese Schwierigkeiten mit der Übergangsphase von Siemens zum neuen taiwanesischen Eigentümer BenQ: "Die Firma existiert gerade ein halbes Jahr", so der Sprecher zu Begründung.
BenQ mobile beschäftigt weltweit 7.000 Mitarbeiter, 3.300 davon in Deutschland. Für die Werke in Kamp-Lintfort und Bocholt, wo 1.900 Angestellte hauptsächlich in der Produktion arbeiten, läuft Ende des Jahres eine Standortgarantie aus. Für die 1.400 Mitarbeiter in Entwicklung, Marketing und Verwaltung am Standort München gibt es keinen besonderen Schutz vor Kündigungen.