Der japanische Elektronikkonzern wird sein traditionsreiches Kamera- und Filmgeschäft nach mehr als 100 Jahren aufgeben. Teile der Sparte werden an Sony verkauft, andere Teile geschlossen. 3700 Stellen fallen der Umstrukturierung zum Opfer.
Tokio - Der japanische Kamera- und Kopiererhersteller Konica Minolta will ihr traditionsreiches Kamerageschäft im März nach mehr als hundert Jahren aufgeben. Wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss in Tokio mitteilte, wird eine Trennung vom Kamera-Geschäft zum 31. März 2006 angestrebt.
Einen Teil des Geschäfts mit seinen digitalen Spiegelreflexkameras werde der Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony übernehmen. Die Produktion von Mini-Laboren solle ebenfalls im März eingestellt werden. Die Herstellung von Negativfilmen und farbigem Fotopapier solle bis März 2007 aufgegeben werden.
Konica Minolta hatte Anfang November eine Umstrukturierung angekündigt, bei der 3.700 Stellen - das sind mehr als zehn Prozent der weltweit etwa 33.000 Arbeitsplätze - abgebaut werden sollen. Das in Tokio ansässige Unternehmen ist der weltweit drittgrößte Hersteller von Foto-Filmen nach Eastman Kodak und Fuji Photo Film. Auf dem Markt für Digitalkameras ist Konica Minolta ein vergleichsweise kleiner Anbieter.
Der Konzern begründete den Schritt mit dem harten Wettbewerb auf dem Markt für Digitalkameras. Konica Minolta hatte bei der Umstellung von herkömmlichen Spiegelreflexkameras auf die neue Technologie nie ganz Tritt fassen können.
Für das laufende Geschäftsjahr 2005/2006 (Ende März) rechnet das Unternehmen mit einem Verlust von 47 Milliarden Yen (rund 337 Millionen Euro). Nun will sich das Unternehmen nun auf das gewinnträchtigere Geschäft mit optischen und medizinischen Geräten konzentrieren.