Microsoft-Attacke Kommt der Google-PC?

Der Kampf zwischen Google und Microsoft um die Vorherrschaft in der IT-Welt nimmt kein Ende. Jetzt will Google-Mitgründer Larry Page Gerüchten zufolge ins Hardwaregeschäft einsteigen und einen Billig-PC mit eigener Betriebssoftware auf den Markt bringen.

Hamburg - Mit seinen teils verwegenen Neuerfindungen hält der Suchmaschinenbetreiber Google  die IT-Welt und vor allem die Erzrivalen Microsoft  und Yahoo  schon seit langem beständig in Atem.

Google News stellt die wichtigsten Nachrichten zusammen, Froogle sucht in Internetshops nach billigen Angeboten, mit Google Earth kann der Nutzer sich Luftbilder von Städten anschauen. Die jüngste Neuentwicklung Google Transit, die derzeit getestet wird, soll in Zukunft das Zusammenstellen von Reiseplänen ermöglichen.

Nun plant das Dotcom-Wunder offenbar einen neuen Coup. Eingeweihten Kreisen zufolge will der Suchmaschinenhersteller einen PC mit eigenem Betriebssystem oder ein anderes Gerät mit Internetzugang auf den Markt bringen, berichtete die "Los Angeles Times".

Weil die Hardware ohne das Microsoft-Betriebssystem Windows auskommen soll, könne sie für wenige hundert Dollar angeboten werden. Der britische "Guardian" glaubt sogar, der Computer könne für nur 200 Dollar verkauft werden.

Google verhandle bereits mit Wal-Mart und anderen Einzelhändlern, über die die Neuerung vertrieben werden soll, heißt es in der "L.A. Times". Auf der am Freitag beginnenden Consumer Electronic Show wolle Google-Mitgründer Larry Page das Vorhaben verkünden. Stephan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland, erklärte dagegen, die Meldungen entbehrten jeglicher Grundlage.

Analysten haben den Zeitungen zufolge allerdings bereits vor Weihnachten über das Erscheinen so genannter "Google Cubes" spekuliert. Das seien Boxen, mit denen beispielsweise Fernseher und Computer miteinander verbunden und so Videos oder Lieder hin und her geschickt werden könnten. Robert Peck von der Investmentbank Bear Stearns erklärte demnach sogar in einer Mitteilung, Google könne im Laufe der Zeit seinen Schwerpunkt auf den Hardwarebereich verlegen. Bereits jetzt bietet Google Hardware nur im kleinen Stil an. Mit der Google Box und ihrer Miniausgabe können Intranetze mit der Google-Technik durchsucht werden.

Laut "Guardian" könnte sich der Bau eines Billig-Computers für die Suchmaschine sogar lohnen, etwa wenn das Unternehmen seinen Nutzern über das Gerät Videofilme und andere von Werbung begleitete Dateien zusenden würde.

Google-Aktien  haben am Dienstag im frühen US-Handel über 1 Prozent auf 420 Dollar gewonnen. Händler verwiesen auf eine Anhebung des Kurszieles von 445 auf 600 Dollar durch die Analysten der Investmentbank Piper Jaffray.

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