Microsoft Windows Vista lässt Sony und Philips links liegen
Hamburg - Microsoft will bei der nächsten Windows-Version Vista auf das künftige DVD-Format HD-DVD setzen. Bei dem konkurrierenden Standard Blu-ray gebe es dagegen "technische Schwierigkeiten", zitierte die Finanzagentur Bloomberg Microsoft-Chef Steve Ballmer.
Der weltgrößte Softwarekonzern werde auf den von Toshiba mitentwickelten Standard für sein künftiges Betriebssystem zählen, da HD DVD einfacher in einen Personal Computer integriert werden könne. Die Integration werde nicht gleich in der ersten Vista-Ausführung angeboten, aber so schnell wie möglich, sagte Ballmer.
Bis heute konnten sich die führenden Elektronikkonzerne und Filmstudios nicht auf ein einheitliches Format für die Nachfolge der DVD einigen. Aus der Computer-Industrie hatte das Lager der HD DVD zuletzt auch gewichtige Unterstützung durch den Chiphersteller Intel erhalten. Microsoft und Intel waren erst Ende September der HD DVD Promotion Group beigetreten, zu deren Mitgliedern neben Toshiba und NEC auch die Hollywood-Studios Paramount und Universal zählen.
Andere große Hollywood-Studios stehen dagegen hinter dem Konkurrenzformat Blu-ray, das unter anderem von Philips und Sony entwickelt wurde.
Um Videos in hoher Auflösung sehen zu können, reicht die Kapazität herkömmlicher DVDs bald nicht mehr aus. Daher ist die Entwicklung eines neuen Speichermediums mit deutlich höherem Volumen notwendig geworden. Die HD DVD hat nach heutigem Stand ein Speichervermögen von 30 Gigabyte, die Blu-ray-Disc von 50 Gigabyte.