Microsoft Sprechen und spielen
Paris - Das neue Betriebssystem von Microsoft , Windows Vista, wird nach Angaben von Firmengründer Bill Gates erstmals Spracherkennung bieten. "Wir sind erst am Anfang der Möglichkeiten von Software", sagte Gates der am Donnerstag erscheinenden französischen Wirtschaftszeitschrift "Challenges".
Windows Vista soll als Nachfolgerin des Betriebssystems Windows NT 2006 auf den Markt kommen. Gates räumte indes die enge Grenzen der Stimmerkennung ein: "Die meisten Leute werden sie noch nicht nutzen." Seine Entwickler hätten zwar die Fehlermarge deutlich reduziert. Derzeit bleibe die Tastatur aber das effizienteste Mittel zur Eingabe von Informationen in einen Rechner.
Microsoft versucht wie seine Konkurrenten seit Jahren, Computernutzung einfacher zu gestalten. Dazu soll vor allem Spracherkennung dienen - Programme, mit deren Hilfe eine gesprochene Botschaft in einen schriftlich festgehaltenen Text oder Anweisungen für den Rechner umgesetzt werden kann. Gates glaubt, dass in fünf Jahren Tastatur, Stimme und Eingabe am Bildschirm kombiniert würden, um einen Computer zu nutzen. Dann werde auch die Möglichkeit zur Parallel-Übersetzung in andere Sprachen zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig kündigte Microsoft an, die hohen Verluste in seiner Unterhaltungssparte schon bald abbauen zu wollen. "Die gesamte Unterhaltungssparte wird im Geschäftsjahr 2007 profitabel sein", sagte Spartenchef Robert Bach, der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagsausgabe). Wichtigstes Produkt der Sparte ist die Videospielkonsole Xbox.
Microsoft will seinen Konkurrenten Sony mit dessen Konsole Playstation abhängen. "Unser Ziel ist es, weltweit der Marktführer bei Konsolen der dritten Generation zu werden", sagte Bach. Dies entspreche einem Marktanteil zwischen 40 Prozent und 50 Prozent.
Microsofts Konsole der nächsten Generation, die Xbox 360, soll den aktuellen Planungen zufolge in Europa Anfang Dezember auf den Markt kommen. Der japanische Elektronikkonzern Sony werde den Nachfolger der Playstation 2 hingegen erst im kommenden Jahr verkaufen.
Microsoft hatte seit dem Start der Xbox im Jahr 2001 Milliardenverluste in Kauf genommen, um in den attraktiven Markt einzusteigen. Bisher ist in de Microsoft-Unterhaltungssparte ein Minus von knapp zwei Milliarden Dollar aufgelaufen. Sony hingegen verdiente im gleichen Zeitraum Milliarden und liegt derzeit mit seiner Playstation 2 in der Rangliste der Konsolenhersteller vorne.