IT-Management Mehr Intelligenz für den Speicher
Bergisch-Gladbach - Es lässt sich nicht leugnen: Nach dem Rechner wird auch der Speicher virtuell. Dafür sorgen nicht nur ausgeklügelte Softwaretechnologien von Spezialisten wie Datacore oder Falconstor, sondern auch moderne Speichersysteme wie die DS-Familie von IBM, die Symmetrix-Reihe von EMC oder Hitachis Tagma Store.
Dazu gesellen sich Innovationen der SAN- (Storage Area Network) und NAS- (Network Attached Storage) Experten Brocade, Cisco, McData und Network Appliance.
Bei der Umsetzung des Trends zielen die Hersteller in zwei Richtungen. Zum einen bauen sie die Leistungsfähigkeit der Speicher in punkto Kapazität, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit weiter nach oben aus, zum anderen vereinfachen sie Konfiguration, Administration und Betrieb, um diese komplexen Technologien für den Mittelstand beherrschbar und bezahlbar zu machen.
Drei Ankündigungen im Juli verdeutlichen diesen Trend. IBM kündigte nur ein Jahr nach der Markteinführung bereits die Version 2.0 seiner Virtualisierungs-Engine an, Hitachi führte eine neue Generation von Speichersysteme für den KMU-Markt ein und EMC schraubte mit der Symmetrix DMX-3 die Kapazitätsgrenze für ein Speichersystem auf drei Petabyte, also 3072 Terabyte.
Schnelle Ports, flexible Platten
Hitachis Nachfolgesysteme der Serie Thunder 9500 V bieten iSCSI-, NAS- und Fibre Channel-Ports im 4-GB/s-Tempo und verfügen über Highend-Features wie Logical Cache Partitioning und RAID-6 (Redundant Array of Independent Disks).
Diese Option bietet eine deutlich höhere Verfügbarkeit, weil sie bis zu zwei Plattenausfälle in einer RAID-Gruppe verkraftet und die Rebuild-Zeit der RAID-Gruppe reduziert, wenn ein Plattenlaufwerk ausfällt.
Die Midrange-Speichersysteme der beiden neuen Tagma Store-Modellreihen Adaptable Modular Storage (AMS) und Workgroup Modular Storage (WMS) bieten laut Hersteller die gleichen Software-Features, die im Highend bereits seit längerem zur Verfügung standen. Dies vereinfache den Schritt zur Nutzung von Virtualisierung und hoch entwickelter Funktionalitäten für die Kunden.
Virtuell in die Zukunft
Virtuell in die Zukunft
Zum Beispiel beim Logical Cache Partinioning. Dabei lässt sich der Cachespeicher logisch so unterteilen, dass die IT-Abteilung den Performancebedarf der verschiedenen Applikationen mit einer entsprechenden Cache-Performance exakt bedienen kann. Mit dem Logical Cache Partitioning ist es möglich, den Cache gleichzeitig in bis zu 16 verschiedene Workloads aufzuteilen und die Cacheleistung für jede Anwendung separat zu optimieren.
Anderes Beispiel: Virtuelle Speicherports können jeden neuen FC-Port mit 4 GB/s virtualisieren und bis zu 512 virtuelle Ports erzeugen, so dass diese höhere Bandbreite - ganz anders als vergleichbar ausgestattete, modulare Angebote - auch voll ausgenutzt werden kann.
Es ist möglich, die AMS-Systeme entweder nur mit FC-Plattenlaufwerken oder mit einem Mix aus FC-Laufwerken und SATA-Platten zu konfigurieren, damit Unternehmen innerhalb desselben Speichersystems Anwendungen mit hohem Performancebedarf und zum Beispiel gleichzeitig Archivierungsanwendungen unterstützen können.
Die WMS-Systeme dagegen unterstützen nur SATA-Platten. Sie sind in erster Linie für Nearline-Speicheranwendungen bestimmt, deren Kosten minimiert werden sollen (zum Beispiel für die Archivierung von Daten, um regulatorische Anforderungen einzuhalten).
Auf Unternehmen mit extremem Speicherbedarf zielt EMC mit dem neuen Speichersystem Symmetrix DMX-3 EMC - sowohl in punkto Performance, Kapazität als auch Skalierbarkeit. Das neue Flaggschiff wird ab September zu Einstiegspreisen ab 250.000 Dollar erhältlich werden und richtet sich insbesondere an Firmen, die ein enormes Datenwachstum abfedern müssen und ihren Bedarf an Storage-Kapazitäten in der Größenordnung Petabyte messen.
Denn sie ergänzt die Systeme der DMX-2-Serie bei einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis für Kunden, die mehrere Speichersysteme in einem Array konsolidieren wollen. Außerdem lässt sich damit - ähnlich wie bei Tagma Store - eine abgestufte Speicherinfrastruktur innerhalb eines Systems aufbauen.