Der Softwarekonzern SAP übernimmt den kanadischen Softwarehersteller Triversity. Das Unternehmen ist der führende nordamerikanische Anbieter von Systemlösungen für den Einzelhandel. Mit dem Kauf stärkt SAP seine Marktführerschaft in diesem Segment.
Frankfurt - Der weltweit zweitgrößte Softwarehersteller SAP übernimmt die kanadische Softwareschmiede Triversity. Damit baue SAP seine Marktführerschaft bei Produkten für den Einzelhandel aus, teilte die Firma aus Walldorf mit.
Die nicht börsennotierte Triversity sei mit mehr als 250 Handelskunden der führende nordamerikanische Anbieter von Einzelhandelssoftware. Das Unternehmen mit 280 Mitarbeitern habe Kunden in 32 Ländern. Die Software von Triversity ergänze die Produkte von SAP gut, erklärte das Walldorfer Unternehmen. SAP und die Firma aus Toronto hätten bereits gemeinsame Kunden, unter anderem die Kosmetikkette The Body Shop.
"Die Übernahme von Triversity bestätigt unsere Strategie, Unternehmen zu akquirieren, die unser Lösungsangebot ergänzen und unsere führende Position in Schlüsselbranchen stärken", sagte SAP-Amerika-Chef Bill McDermott. Großen Übernahmen hat der Konzern anders als sein Konkurrent Oracle eine Absage erteilt. "Unsere Akquisitionsstrategie ist es nicht, Kunden zu akquirieren, sondern unsere Kunden besser zu bedienen", bekräftigte McDermott.
"Wir freuen uns, Teil der SAP-Familie werden zu können", sagte Triversity-Chef und -Gründer Dave Thomas. Die Übernahme soll im Oktober abgeschlossen werden. Einzelheiten zu den Konditionen der Transaktion gaben die Unternehmen nicht bekannt.
Eine Sprecherin sagte, Triversity solle so weit wie möglich in SAP integriert werden. Das Management-Team des kanadischen Unternehmens stehe komplett hinter der Transaktion. Zum Umsatz von Triversity und zum Kaufpreis wollte sie sich nicht äußern.
SAP sieht sich mit mehr als 2700 Kunden im Segment Handel weltweit als Marktführer für Unternehmenssoftware für den Groß- und Einzelhandel. Das Unternehmen hat den Handel als eines von mehreren speziellen Wachstumsfeldern ausgemacht, auf dem derzeit häufig von den Nutzern selbst entwickelte Softwarelösungen im Einsatz sind. Der Markt habe hohes Wachstumspotenzial, da die Händler nun zunehmend auf Standardsoftware setzten, teilte SAP mit.