Immer mehr Web-Dienstleister gleichen ihre Kundendaten mit Schufa-Informationen ab. Die Unternehmen wollen sich absichern - gegen Betrug und um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Außerdem soll dem grassierenden Identitätsmissbrauch Einhalt geboten werden.
Wiesbaden - Wer zum Beispiel die Webseiten des Tabakkonzerns Reemtsma ansteuert, muss sich zunächst einer Identitätsprüfung unterziehen.
Bevor der Eintritt auf die Seite gewährt wird, lässt sich die Firma Name, Adresse und Alter geben und überprüft diese Angaben mit den bei der Schufa gespeicherten Daten. "Zigaretten sind Genussmittel für Erwachsene und nicht für Jugendliche und Kinder", begründet das Unternehmen dieses so genannte "Altersverifizierungsverfahren".
Auch viele Freemail-Provider, Online-Auktionshäuser wie Azubo oder auch Zahlungssystemanbieter wie Firstgate arbeiten inzwischen intensiv mit der Schufa zusammen. "Dabei geht es vor allem darum, den Missbrauch von Identitäten zu vermeiden", begründet der Schufa-Vorstandsvorsitzende Rainer Neumann die Zusammenarbeit seines Hauses mit den Online-Dienstleistern.
Denn gerade im Internet sei die Zahl der Betrugsfälle in letzter Zeit dramatisch angestiegen. Die Computerkriminalität verzeichnet nach Angaben des Bundesinnenministeriums derzeit die höchste Wachstumsrate bei den Kriminalitätsarten. Als Schutzgemeinschaft von Wirtschaftsunternehmen und Banken ist die Schufa dafür zuständig und autorisiert, die Kreditwürdigkeit von Antragstellern und Kontoinhabern zu prüfen.