Siemens und IBM könnten nun doch noch mit einem Milliarden-Auftrag bei der Bundeswehr zum Zuge kommen. Das Angebot der Konzerne zur Modernisierung der Informationstechnik der Streitkräfte sei "verhandlungsfähig", heißt es.
Berlin - Das Verteidigungsministerium will einem Pressebericht zufolge mit Siemens und IBM die Verhandlungen über einen Milliarden-Auftrag zur Modernisierung der Bundeswehr-Informationstechnik aufnehmen.
Wie die "Berliner Zeitung" am Wochenende unter Berufung auf Verteidigungsexperten berichtet, habe das Ministerium das Angebot der beiden Konzerne für das so genannte "Herkules"-Projekt geprüft. Es liege zwar noch keine schriftliche Stellungnahme vor, doch habe das Ministerium bereits mündlich erklärt, das Angebot sei verhandlungsfähig, berichtete die Zeitung. Ein Sprecher des Ministeriums wollte dies nicht bestätigen. "Es gibt noch keine offizielle Antwort an das Konsortiums", sagte er. Die Prüfung laufe noch.
Mit dem Projekt "Herkules" will die Bundeswehr ihre Informationstechnik mittelfristig modernisieren und vernetzen. Nach dem Ausstieg von T-Systems aus dem gemeinsamen Konsortium Ende Februar war die Angebotsfrist für Siemens und IBM verlängert worden. Der Kostenrahmen für das auf zehn Jahre veranschlagte "Herkules"-Projekt soll 6,65 Milliarden Euro betragen.
Verhandlungen über das Projekt mit einem anderen Konsortium unter Beteiligung des Luftfahrtkonzerns EADS des Mobilfunkanbieters Mobilcom und des IT-Dienstleisters CSC waren vergangenen Sommer nach zwei Jahren an Finanzierungsfragen gescheitert.