Service Pack 2
Wer nicht gehorchen will, muss fühlen
Nur wenige Unternehmen haben sich bisher das neue Sicherheitspaket von Microsoft herunter geladen. Ab Mitte April soll eine automatische Installation diesen Zustand ändern. Wer das nicht will, muss die Update-Funktion deaktivieren - und verliert dadurch auch den Zugriff auf künftige Softwareaktualisierungen.
Hamburg - "Wer nicht will, der muss" scheint Microsofts Devise, wenn es um das Service Pack 2 (SP 2) geht. Ergänzt um ein "und wer immer noch nicht will, ist selbst Schuld".
Ab dem 12. April soll sich das Servicepaket bei Kunden mit Unternehmenslizenzen automatisch installieren. Wer das nicht wolle, sagt Microsoft, könne ja die automatische Update-Funktion deaktivieren. Dann allerdings bekäme er auch die anderen regelmäßigen Updates nicht mehr automatisch.
Bisher war es Firmenkunden möglich gewesen, innerhalb der Updatefunktion einen Blocker gegen das SP 2 zu setzen. Diese Funktion werde nun deaktiviert.
Sonderlich beliebt ist das Servicepaket tatsächlich nicht. Einer aktuellen Erhebung des Marktforschungsunternehmens Assetmetrix zufolge haben bisher weniger als 20 Prozent der Microsoft-Kunden das Sicherheits-Update installiert.
Von den Geschäftskunden hätten sich mickrige 7 Prozent für das Service Pack 2 entschieden, während rund 40 Prozent die Installation bewusst und aktiv vermieden. Der Rest ließ sich das Paket offenbar im automatischen Update servieren.
80 Prozent der Kunden wollen das SP 2 nicht
Microsoft spielt die Sache dagegen herunter: Weniger als 1 Prozent der Firmenkunden hätten den Blocker genutzt, um SP 2 nicht herunter zu laden.
Darum sei zum 12. April auch kein "Datenstau" zu erwarten. Wer auf sicher gehen wolle, dem rate Microsoft, das Service Pack 2 eben vor dem 12. April zu installieren.
Wenn man den Zahlen von Assetmetrix glauben darf, wollen genau das rund 80 Prozent der Kunden nicht, egal ob vor oder nach dem 12. April. Für Privatkunden und Mittelständler ändert sich dagegen nichts, da ihnen das Blocker-Feature nie zur Verfügung stand.
Das umfangreiche Service Pack 2 schloss eine große Anzahl teils gefährlicher Sicherheitslücken, spielte eine aktualisierte Version des Internet Explorers auf und veränderte die Sicherheitssettings von Windows.
Ohne SP 2 oder kraftvolle Firewall- und Virenscannersoftware werden Windowsrechner seit Auftauchen des Virus "Sasser" und seiner Nachfolger oft schon innerhalb von wenigen Minuten mit Viren verseucht, die bloße Verbindung mit dem Internet reicht dafür. Viren nach dem Sasser-Muster nutzen die so genannte LSass-Sicherheitslücke in Windows aus, die den Rechner gegenüber dem Internet regelrecht "öffnet".