Navigationssystem, DVD-Player und natürlich eine Diagnosefunktion die Elektronik im Auto nimmt eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Problematisch war bisher jedoch immer die Aktualisierung der Software. Die drahtlose Kommunikation mit Smartphones und PDAs vereinfacht die Upgrades jedoch um ein Vielfaches.
Heute macht die Elektronik bereits 22 Prozent des Gesamtwertes eines Fahrzeuges aus - ein Wert, der sicherlich noch weiter steigen wird. Immer öfter werden Anwendungen für unterschiedlichste Aufgaben integriert: Sie analysieren Diagnosedaten, kontrollieren das Antiblockiersystem - und sind die Basis von Telematiksystemen im Auto.
Die Welt der Telematik hat allerdings einen vermeintlichen Haken: Während die Fahrzeuge zehn Jahre und länger über die Straße rollen, ist die Software bereits nach einem Jahr veraltet. Wie können Autoanbieter also sicherstellen, dass das System eines mehrere Jahre alten Fahrzeugs noch aktuellen Standards entspricht?
T-Mobile Navigate Blue-Kit : Das Handy weist den kürzesten oder schnellsten Weg zum Ziel - ohne festen Einbau.
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Europäisches Satellitensystem "Galileo": Ab 2008 ist die europäische Navigation endlich unabhängig vom amerikanischen GPS-System.
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Siemens-Handy: Mobiltelefon mit Ortungstechnik für Handys, mit deren Hilfe man sich in fremden Städten führen lassen oder seine Verabredung in einer großen Menschenmenge problemlos aufspüren kann.
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Die Lösung ist aus dem PC-Bereich bekannt, jedoch im Fahrzeug ungleich komplizierter umzusetzen: Mit Upgrades bleibt das Telematikgerät immer auf dem neuesten Stand.
Technologien wie GPRS, Bluetooth, W-Lan oder auch USB vereinfachen durch ihre hohe Übertragungsrate solche Updates. Die Elektronik im Auto ist zwar wesentlich sensibler und komplexer als der heimische Computer, aber das Aktualisieren ist trotzdem möglich.
Immer mehr Autohersteller integrieren Telematiklösungen in ihre Modelle - und ermöglichen Fahrern so, drahtlos Services zu nutzen und mobil zu kommunizieren. Momentan sind Navigation und Audioentertainment die beliebtesten Anwendungen.
Standardisierte Lösungen garantieren nicht nur die problemlose Integration in unterschiedliche Automodelle, sondern lassen sich auch in hohen Stückzahlen produzieren. Die Ergebnisse sind reduzierte Entwicklungskosten für den Hersteller und ein geringerer Preis für Autokäufer. Analysten sehen in der dynamischen Navigation über drahtlose Geräte wie Smartphones und PDAs momentan den größten Wachstumsmarkt bei dieser Art von Telematik.
Einfache Integration der mobilen Helfer
Einfache Integration der mobilen Helfer
Der Grund dafür: Ein Smartphone oder ein PDA lässt sich dank intelligenter Mobilfunktechnologien problemlos in Telematiklösungen integrieren. Diese Geräte verfügen nicht nur über eine hohe Marktdurchdringung, sondern sind auch einfach zu bedienen. Immer mehr Anwender möchten auch im Auto nicht auf diese digitalen Helfer verzichten - für Automobilhersteller ein Grund, sich verstärkt auf solche Anwendungen zu konzentrieren.
Doch die mobilen Helfer werden Embedded-Telematiksysteme nicht ersetzen, sondern ergänzen. Bestimmte Embedded-Funktionen und Schnittstellen müssen im Auto vorhanden sein, damit sich drahtlose Geräte integrieren lassen.
In einigen Jahren erwarten Käufer von Oberklasse-Wagen ein High-End-Telematiksystem als Bestandteil ihres Autos. Diese Fahrer wollen ein Gerät, das über ein grafisches Display, On-Board-Navigation, Sprachsteuerung, Diagnosefunktionen und vielfältige Unterhaltungsoptionen wie Radio, MP3- und DVD-Player sowie TV und Video verfügen. Schnittstellen zum MOST- (Media Oriented Systems Transport) und CAN-Bus (Controller Area Network) sind bei solchen Geräten ebenfalls notwendig.
Eine Basis-Telematiklösung ist in vorhersehbarer Zukunft in wohl jedem Kleinwagen integriert. High-End-Systeme werden hingegen weiterhin nur als Sonderausstattung verfügbar sein.
Dass solche Systeme für alle Wagentypen gefragt sind, zeigen Studien von Forrester Research und der Telematics Research Group. Beide Analystenhäuser sind sich einig, dass der europäische Markt für Telematikanwendungen in den kommenden Jahren kontinuierlich wachsen wird.
Die derzeit erhältlichen Geräte sind jedoch komplexe Systeme mit einem entsprechenden Preis. Eine abgespeckte Version senkt die Entwicklungszeit und -kosten um ein Vielfaches. Schon heute können viele Fahrer auf Mobiltelefon oder PDA im Wagen nicht mehr verzichten. Via Bluetooth ins Fahrzeug integriert, könnten sie als sprachgesteuerte Basis für Off-Board-Navigation dienen.
Was oberflächlich wie die reine Integration einiger Anwendungen und etwas Hardware im Fahrzeug aussieht, ist vielschichtiger. Eine flexible Basisplattform ist unerlässlich, um die Integration dieser Komponenten zu vereinfachen. Zusammen mit standardisierten Bausteinen lassen sich die Infotainmentpläne für Fahrzeuge schnell in die Praxis umsetzen.