IBM und Network Appliance haben eine strategische Allianz geschlossen, um EMC, dem Weltmarktführer von Datenspeichersystemen, Paroli zu bieten. Mit der Kooperation soll ein lukrativer Markt erschlossen werden. Die Wachstumsraten liegen bei über 30 Prozent, die Umsätze sollen schon bald drei Milliarden Dollar betragen.
Armonk/Sunnyvale - Wie die beiden IT-Unternehmen am Mittwoch mitteilten, wird IBM im Rahmen der Zusammenarbeit als so genannter Original Equipment Manufacturer (OEM) Produkte von Network Appliance unter der eigenen Marke herstellen.
Im Gegenzug will der Datenspeicher-Experte den weltgrößten Computerkonzern seinen Kunden als bevorzugten Anbieter von Magnetband-Speicherlösungen empfehlen. Zudem soll IBM-Software stärker in die Produkte von Network Appliance integriert werden.
"Wir wollen uns damit im Großkundenumfeld besser positionieren", sagte der bei Network Appliance für Vertrieb und Marketing in Europa zuständige Johannes Kunz. "Über IBM haben wir die Möglichkeit, in Bereiche zu kommen, in denen wir vorher nicht waren." Das bislang vor allem im so genannten Midrange-Bereich aktive US-Unternehmen erwirtschafte rund 30 Prozent seines gesamten Umsatzes in Europa.
"Wir wachsen in Europa sehr schnell", sagte Kunz. Die Wachstumsraten lägen bei 30 bis 35 Prozent. Besonders im öffentlichen Sektor und bei Finanzdienstleistern gebe es großes Interesse. "Im Geschäftsjahr 2007 wollen wir weltweit drei Milliarden US-Dollar Umsatz machen", sagte Kunz.
Die Aktien der IT-Unternehmen reagierten unterschiedlich auf die Meldung. Network Appliance profitiert mit einem Kursanstieg von 4,5 Prozent auf 28,5 US-Dollar. IBM dagegen verloren 0,6 Prozent auf 89,0 Dollar, EMC 1,9 Prozent auf 12,3 Dollar.