Die Bertelsmann-Tochter Arvato und der Dienstleister Infoscore legen ihre Aktivitäten beim Datenmanagement zusammen. Das neue Unternehmen Arvato-Infoscore soll neben Adressmanagement, Bonitätsprüfung und Inkasso auch Lösungen für den Ankauf von Forderungen oder für Risikoabwägung entwickeln.
Baden-Baden/Gütersloh - Die Baden-Badener Infoscore-
Gruppe und der Mediendienstleister Arvato (Gütersloh) legen ihre
Aktivitäten im Daten-, Informations- und Forderungsmanagement
zusammen.
Die Fusion sei zur kartellrechtlichen Prüfung angemeldet
worden, teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Es würde ein
europaweit führender Dienstleister mit 1700 Mitarbeitern entstehen.
Die Bertelsmann-Tochter Arvato will nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa 63 Prozent
der Anteile halten, der Rest entfällt auf Infoscore-Gesellschafter
Sigmund Kiener.
Das neue Unternehmen Arvato-Infoscore will neben den klassischen
Feldern Adressmanagement, Bonitätsprüfung und Inkasso auch Lösungen
etwa für den Ankauf von Forderungen oder für Risikoabwägung
entwickeln, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Infoscore-
Gesellschafter Kiener und Arvato-Vorstandsvorsitzendem Hartmut
Ostrowski. Wie aus Branchenkreisen bekannt wurde, soll der gemeinsam
angepeilte Umsatz bei rund 200 bis 300 Millionen Euro liegen. Sitz des neuen Unternehmens soll Baden-Baden werden.
Die Arvato AG, eine von sechs Sparten des Gütersloher Bertelsmann-Konzerns, beschäftigt 34.000 Mitarbeiter in 28 Ländern der Erde und
setzt jährlich rund 3,8 Milliarden Euro um. Das Unternehmen wird über
den Geschäftsbereich Arvato Direct Services, die Unternehmen der AZ
Direct-Gruppe und die Geschäfte der Tochter BFS Finance im
deutschsprachigen Raum einbringen. Die Infoscore-Gruppe beschäftigt 1100 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf Risiko- und Forderungsmanagement.