Der britische Mobilfunkdienstleister mm02 will sein UMTS-Netz mit dem Festnetz verknüpfen und erhöht dadurch die Übertragungsgeschwindigkeiten deutlich. Die für den Feldversuch notwendige Technik liefert der US-Telekom-Ausrüster Lucent.
Bonn - Lucent teilte am Sonntag in Bonn mit, für die mmO2-Tochter Manx Telecom auf der Isle of Man werde eines der weltweit ersten Telekom-Netze gebaut, das Mobilfunk- und Festnetztechnik miteinander verknüpfe. Vom Sommer kommenden Jahres könnten die Kunden auf ihren Mobiltelefonen oder auf ihrem Festnetzanschluss Datenübertragungsraten von 3,6 Megabit pro Sekunde nutzen.
Dadurch werde beispielsweise das Herunterladen von Filmen oder Videos in DVD-Qualität aus dem Internet oder das Abrufen von E-Mails auch mit großen Anhängen möglich sein, unabhängig ob sich die Kunden Zuhause befänden oder unterwegs seien. Zu einem späteren Zeitpunkt würden dann Datenraten von bis zu 14,4 Megabit pro Sekunde möglich werden.
"Dies ist das erste superschnelle UMTS-Netz in Europa", erklärte mm02-Technik-Chef Dave Williams. Bisher ermöglicht die UMTS-Mobilfunktechnik nur Datenraten von zumeist 384 Kilobit pro Sekunde, im Festnetz sind bereits jetzt Datenraten von mehreren Megabit möglich. Die Netze sind jedoch in der Regel noch von einander getrennt, so dass die Kunden unterschiedliche Geräte nutzen müssen.
Über die Investitionskosten für die Verknüpfung der Netze von Manx Telecom wurden keine Angaben gemacht. Die zu Großbritannien gehörende Isle of Man mit ihren rund 76.000 Bewohnern hatte bereits in den vergangenen Jahren als Testgebiet für die UMTS-Technik gedient.