Die Konsolidierung unter den IT-Dienstleistern und Beratern schreitet voran. Völlig überraschend kündigte der französische Konzern Steria die Übernahme des Hamburger Beratungshauses Mummert Consulting an.
München - Der französische IT-Dienstleister Steria will das Hamburger Beratungshaus Mummert Consulting übernehmen. Wie das börsennotierte Unternehmen am Dienstag in Frankreich mitteilte, sei der IT-Berater in Verhandlungen mit Mummert.
Noch seien die Verhandlungen nicht abgeschlossen, sagte Jörg Forthmann, Sprecher von Mummert, gegenüber manager-magazin.de. Sollte es zu einem Abschluss kommen, dann sei der Verkauf zum Januar 2005 wirksam.
Mummert Consulting peilt für dieses Jahr einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro an. Die operative Marge soll bei 5 Prozent liegen. Das Hamburger Unternehmen zählt insgesamt rund 1100 Mitarbeiter, Steria beschäftigt dagegen etwa 8000 Angestellte. 2003 setzten die Franzosen 970 Millionen Euro um, der Gewinn lag bei 37,8 Millionen Euro, die operative Marge bei 3,9 Prozent.
"Steria passt gut zu uns", sagte Forthmann. Das französische Unternehmen macht auf dem deutschen Markt bislang etwa 50 Millionen Euro Umsatz. Zu den Kunden gehören Arcor, T-Mobile, Deka und Landesbausparkassen. Mummert ist besonders auf die Finanz- und Versicherungs- sowie Telekommunikations- und Gesundheitsbranche spezialisiert. Etwa 85 Prozent der Umsätze stammen dabei aus dem Inlandsgeschäft.
Steria zählt in Deutschland etwa 500 Mitarbeiter. Der IT-Berater suchte bereits seit einiger Zeit nach einem geeigneten Übernahmekandidaten hier zu Lande. Er galt auch als Interessent an Triaton, dem ehemaligen IT-Dienstleister von ThyssenKrupp, der jedoch an Hewlett-Packard verkauft wurde. Bisher lagen die Schwerpunkte von Steria in Frankreich und Großbritannien.
Über die Höhe des Preises wurde nichts bekannt. Die Transaktion solle in bar abgewickelt werden, teilte Steria mit. Die Mummert Consulting AG liegt bislang in den Händen von Führungskräften und Partnern des Unternehmens. Auch bei Steria sind die Mitarbeiter beteiligt. Sie halten 30 Prozent der Anteile.