Die Produktion des 4 Gigaherz Pentium 4 Prozessors ist abgesagt, nun verschiebt der kalifornische Chiphersteller Intel auch noch den Start des neuen Xeon-Chips. AMD gewinnt damit an Vorsprung. Intel versucht derweil mit Preissenkungen die Lager zu leeren.
Santa Clara - Mit Preissenkung für gängige Notebook-Prozessoren will der Chiphersteller Intel Lagerbestände abbauen und gleichzeitig das Weihnachtsgeschäft für Laptops beleben. Ein Pentium M 745, der in mittelklassigen Computern eingebaut ist, kostete bisher 423 Dollar und soll dann nur noch 294 Dollar kosten. Das verbilligt das Computergeschäft.
Ab dem Jahr 2006 will Intel nicht nur jeden Chip mit Wimax-Technologie ausrüsten, sondern auch den Dual-Core-Chip Xeon auf den Markt bringen. Ursprünglich war der Xeon-Chip für Ende 2005 angekündigt, was der Prozessorhersteller auf das erste Quartal im darauf folgenden Jahr verschob.
Wie Richard Dracott, General Manager für Produktstrategie bei Enterprise-Plattformen bei Intel dem amerikanischen Branchendienst "C-Net" gegenüber mitteilte, werde 2005 lediglich ein Itanium-Prozessor als Dual-Core-Chip erscheinen. Dual Core bedeutet, dass auf einem Silicium-Plättchen zwei Prozessorkerne Platz finden und somit parallel verschiedene Aufgaben bearbeiten können.
Damit hat Intel das Wettrennen gegen seinen Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren - der Wettbewerber wird seinen Dual-Core-Prozessor schon einige Monate vorher auf den Markt bringen. Intel hatte vergangene Woche bereits die für 2005 geplante Markteinführung des Pentium-4-Prozessors mit 4 Gigahertz-Taktung abgesagt.
Für 2006 plant Intel zudem auch die Wimax-Technologie zu stärken. Sie erlaubt es per Antenne Hochgeschwindigkeitsinternetzugang in einem Umkreis von 30 bis 50 Kilometern bereitzustellen. Intel-Chef Paul Otellini misst dieser Technologie große Bedeutung für die Zukunft bei: "Wimax wird die gleichen Auswirkungen auf DSL haben wie Mobilfunk auf Festnetzanschlüsse", hatte er vergangenen Monat auf dem Entwicklerforum in San Francisco gesagt. Deshalb kündigte der Prozessorproduzent auch an, jeden Chip ab 2006 Wimax-fähig zu machen.
Die Marktforscher von I-Suppli hingegen schätzen, dass Wimax im Jahre 2009 erst ein Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden Dollar erreichen würde. Verglichen mit den 30 Milliarden Dollar, die derzeit Intel allein umsetzt, sei das fast bedeutungslos.