Schlechte Kritiken und Quoten machten der erst im Mai gestarteten Abendtalkshow von Anfang an Probleme. Nun verlor Sat.1-Chef Roger Schawinski die Geduld. Comedy-Star Anke Engelke muss ihre Late-Night-Show einstellen.
Berlin - "Die heutige Entscheidung, "Anke Late Night" zu beenden, ist niemandem von uns leicht gefallen", teilte Roger Schawinski am Dienstag in Berlin mit. Der Sat.1-Senderchef bestätigte damit eine Meldung der "Bild"-Zeitung, die berichtete, dass die Sendung am 21. Oktober zum letzten Mal ausgestrahlt werden soll.
Laut "Bild" ist die Redaktion am Montag nach der Sendung von der bevorstehenden Absetzung der Show informiert worden. Das drohende Aus zeichnete sich bereits ab. Seit Wochen wurde wegen der schwachen Quoten spekuliert, ob Schawinski die Sendung absetzen wird. Doch der Sat.1-Manager gab sich fortwährend gelassen und wollte Engelke mehr Zeit einräumen.
Zuletzt berichtete der Branchendienst "Kontakter" am Montag über erstmalige Unsicherheiten der Senderchefs. Sat.1-Chef Roger Schawinski sagte dem Blatt: "Wir haben viel Stehvermögen bewiesen. Sollten wir allerdings irgendwann gemeinsam mit Anke feststellen, dass wir auf der Stelle treten, müssen wir uns entscheiden."
Auch der Chef der gesamten Sendergruppe, ProSiebenSat.1-Vorstandschef Guillaume de Posch, sah keinen "Lichtblick" mehr für die Sendung. Noch im Juli hatte er öffentlich einen raschen Erfolg der "Anke Late Night" gefordert und wünschte sich einen zweistelligen Marktanteil bis zum Herbst.
Engelke war im Mai als Nachfolgerin von Harald Schmidt auf dem Late-Night-Platz bei Sat.1 angetreten und musste seither gegen schlechte Kritiken und sinkende Quoten kämpfen. Im Schnitt verfolgten zuletzt 600.000 Zuschauer die Sendung. Sat.1 war bisher nicht für eine Bestätigung zu erreichen.
Wie Schawinski nun mitteilte soll die letzte Folge werde am 21. Oktober gesendet. Sat.1 werde mit der Komikerin und Entertainerin weiter zusammenarbeiten. Auf dem Sendeplatz um 23.15 Uhr sollten nun zunächst Eigenproduktionen wie etwa "Heli Cops - Einsatz über Berlin" ausgestrahlt werden.