Microsoft Große Übernahmen in Sicht
Insofern scheinen die nun von Finanzchef John Connors angekündigten Großakquisitionen von mindestens einer Milliarde eher kleinlich. Es gebe mehrere mögliche Kandidaten auf dem Markt.
Um jedoch in Zukunft Übernahmen zum Erfolg zu führen, müsse der Softwaregigant seine Fusionspolitik ändern. Connors zufolge sei die größte Herausforderung, das Management ebenfalls zu übernehmen. Viele der Kandidaten seien dermaßen dezentral strukturiert, sodass eine Umsiedlung der Belegschaft nach Redmond nicht sinnvoll wäre. Bei bisherigen Akquisitionen wurden zumindest die kompletten Entwicklungsabteilungen in den Microsoft-Hauptsitz umquartiert.
Zum ersten Mal hat das Redmonder Unternehmen im Jahr 2002 eine Ausnahme gemacht. Damals wurde der dänische Softwarehersteller Navision übernommen. Der heutige Kern der Business Solutions Abteilung blieb in Dänemark, als erste Konzernsparte, die nicht im Firmenhauptquartierscampus angesiedelt ist.
Während Microsoft Expansionspläne schmiedet, lässt der Konzern andere Vorhaben wieder fallen. Entgegen früheren Plänen möchte das Unternehmen nun doch keine eigene Antivirussoftware auf den Markt bringen. "Auf absehbare Zeit werden wir nicht direkt in diesen Markt einsteigen, sondern eine Reihe von Partnern bei ihren Antiviruslösungen unterstützen", sagte Microsoft-Marketingchef Kevin Johnson.
Anfang des Jahres noch hatte Bill Gates angekündigt, mit einem eigenen Produkt in den Markt einsteigen zu wollen. Im Sommer 2003 hatte der Konzern den rumänischen Antivirusspezialisten Gecad übernommen, dessen Kapazitäten nun die Partner unterstützen sollen.